11. Literaturtage Karlsruhe

Bildung & Wissen // Artikel vom 13.10.2023

Claudia Schumacher

Der Herbst gehört in Karlsruhe seit Jahren auch der Literatur.

An über zwei Dutzend Orten im ganzen Stadtgebiet hält die schreibende Zunft in 40 Lesungen, Schreibwerkstätten, Theaterstücken, Poetry Slams bis zu Gesprächen an elf Tagen ihr ganzes Portfolio bereit. Schon traditionell macht der Poetry Slam „Dead And Alive“ im Staatstheater den Auftakt: Am Fr, 13.10. liefern sich ab 19 Uhr verstorbene und noch lebende AutorInnen auch in der elften Auflage von „Literatur offensiv!“ wieder ein Duell.

Der Sa, 14.10. bringt gleich sechs Veranstaltungen, von denen zwei dazu animieren, selbst den Stift in die Hand zu nehmen: „Kreatives Schreiben zu Kunstwerken“ (11 Uhr, ZKM) und die „Schreibwerkstatt im Hinterhof (14 Uhr, Rudolf Fünf). Ob bei der Lesung im Lift (16 Uhr, HfG) oder auf der literarischen Reise in die Welt von „Pac-Man, Mauerfall, Synthesizer“ (16.30 Uhr, Landesmuseum) – bis am Abend junge Karlsruher Autoren ihre Texte lesen (20 Uhr, Nun) vergeht die Zeit wie Flug.

Am So, 15.10. bewegen sich Lea Ammertal, Ondine Dietz, Berthe Obermanns und Sabine Stern „Auf dünnem Eis“ (11 Uhr, Gedok), bevor sich Sascha Lange ausgiebig der Geschichte von „Depeche Mode live“ widmet (17 Uhr, Jubez). Die Literaturstipendiaten 2023 Claudia Schumacher, Sophia Fritz und Stefan Hornbach lesen aus ihren Werken (Mo, 16.10., 19 Uhr, Prinz-Max-Palais). Am Dienstag wetteifern wieder gleich fünf Veranstaltungen um die Gunst des Publikums. Matthias Politycki nimmt das Ende seines packenden Afrika-Roadmovies im Titel vorweg („Alles wird gut. Chronik eines vermeidbaren Todes“, 19 Uhr, Prinz-Max-Palais), während die Poetry-Slam-Reihe „An Wort und Stelle“ mit Gründer Stefan Unser nach zehn Jahren Abschied nimmt (19 Uhr, BLB).

Auf ein langes literarisches Schaffen kann auch die Trägerin des „Hermann-Hesse-Literaturpreises“ Angelika Klüssendorf zurückblicken, die in „Risse. Autofiktion und romanhafter Lebensrückblick“ die Vorgeschichte ihrer erfolgreichen Romantriologie erzählt (Mi, 18.10., 19 Uhr, Prinz-Max-Palais). Im Kohi stehen am gleichen Abend bei der musikalischen Lesung „50 Jahre Dub aus Jamaica“ Helmut Philipps und das Ganja Riddim Soundsystem auf der Bühne (20 Uhr).

Kulinarischer wird es bei „Kipp das Wasserglas um“ mit dem Brot und Kunst-Autorenkollektiv in der Kulturküche (Do, 19.10., 18 Uhr). An diesem mit sieben Veranstaltungen vollsten „Literaturtag“ gibt es auch Kunst und Lesung bei der Ausstellung „Horizonte“ (18 Uhr, VHS) sowie eine klassische Lesung mit Volker Kaminski und Matthias Kohm: In ihren Romanen spüren sie der Machtlosigkeit nach, ob im KI-gesteuerten Jahr 2084 mit humanoiden Robotern oder innerhalb einer Selbsthilfegruppe jugendlicher Krebspatienten (19 Uhr, Prinz-Max-Palais).

Geschichten über Ausbeutung, Flucht und Fremdmachung erzählt Sara Ehsan mit DJ Nirubeats (Fr, 20.10., 19.30 Uhr, Ständehaus). Neben Musik versprechen die Wahrhaft Schwachen am Samstag „Mal was anderes“ mit Clownereien, Kritik am System und Singsang, kurz: Kleinkunst in Reinform (Sa, 21.10., 20 Uhr, Nun). Zum Abschluss der „Literaturtage“ lässt sich der Veranstalter nicht lumpen: Mit Richard Ford gelang es der Literarischen Gesellschaft einen Pulitzer-Preisträger nach Karlsruhe zu holen. In „Valentinstag“ sucht ein Vater ein letztes Abenteuer mit einem Roadtrip, der ein hochaktuelles Bild der amerikanischen Gegenwart zeichnet (Mo, 23.10., 19 Uhr, Prinz-Max-Palais). -fk

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