Anna Ettlingers „Lebenserinnerungen“

Bildung & Wissen // Artikel vom 30.09.2011

Anna Ettlinger, geboren 1841 in Karlsruhe, muss eine ungewöhnliche Frau gewesen sein.

Zu einem Zeitpunkt, als das Abitur Frauen noch verwehrt war, strebte sie bereits nach Wissen. Für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich beschloss sie, ihre Neigungen zu Musik und Literatur zum Beruf zu machen und ist nicht zuletzt damit eine frühe Verfechterin der Frauenemanzipation.

Bis ins hohe Alter gab sie Kurse, hielt Vorträge und schrieb Kritiken, zuletzt auch aus den damaligen Kunstmetropolen. Den beginnenden Antisemitismus nahm sie zwar wahr, starb aber bereits 1934. Ihre „Lebenserinnerungen“ dokumentieren anschaulich die Kultur- und Alltagsgeschichte aus gutbürgerlichem Blickwinkel von etwa 1850 bis 1920. -ChG

Anna Ettlinger: Lebenserinnerungen. Karlsruhe 2011, hrsg. von Hansgeorg Schmitt-Bergmann und Thomas Lindemann. Kleine Karlsruher Bibliothek, Bd. 5. Euro 16,80

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