Auf den Hund gekommen: Die Vorteile eines vierbeinigen Kollegen im Büro

Bildung & Wissen // Artikel vom 06.10.2023

Puce (Foto: INKA Verlag)

INKA Auszeichnung

Geht es um Kreativität am Arbeitsplatz, denken viele Menschen direkt an Maler und Poeten und ihre Katzen.

Doch auch Hunde haben viele Fans – speziell dann, wenn in Büros gearbeitet wird. Doch worauf lässt sich das zurückführen? Und was muss in rechtlicher Hinsicht geklärt sein, bevor der Hund mit zur Arbeit kommen darf?

Konzentriert arbeiten & sich wohlfühlen – so gelingt es

Nicht nur Selbstständige profitieren davon – auch bei Arbeiten in größeren Unternehmen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn potenzielle Störfaktoren relativ weitgehend minimiert werden. So können etwa Smartphones und Co. in Z-Spinde eingeschlossen werden: Dort liegen sie einerseits sicher, andererseits lenken sie während der Arbeitszeit dann nicht weiter ab.

Das Absprechen von festen Zeiten bewährt sich in anderen Hinsichten aber ebenso. E-Mails und Post mehrfach am Tag zu erhalten und zu überprüfen, das kann einen im ungünstigsten Fall aus dem zwischenzeitlich gefundenen Konzept werfen. Denn wer zu festgelegten Zeiten ein- bis zweimal am Tag die Postverteilerschränke in Augenschein nimmt und sich alles Relevante nur dann herausholt, arbeitet ansonsten viel fokussierter. Was sich übrigens auch durch Konzentrationstechniken wie die von Francesco Cirillo entwickelte Pomodoro-Technik erreichen lässt. Und wer dann noch – natürlich bei Gefallen – auf den Hund kommt, macht es sich im besten Falle noch einmal leichter. Doch woran liegt es, dass viele Bürohunde dem Betriebsklima so guttun?

Wie wirkt sich die Anwesenheit von Bürohunden auf ihre menschlichen Kollegen aus?

Hunde erweisen sich aus den verschiedensten Gründen als gut für das Arbeitsklima. So sorgt u.a. das Streicheln eines Hundes beim Menschen für eine nachweislich höhere Ausschüttung von Dopamin und Oxytocin. Die Folge? Das Stresslevel sinkt, man kann wieder klarerer denken und es entsteht wieder mehr potenzieller Raum für Kreativität im Kopf.

Ein weiterer Vorteil: das Plus an Bewegung. Ja, diverse Hunde liegen im Büro die meiste Zeit einfach entspannt an ihrem Platz und sorgen durch ihr ruhiges Dösen oder Schlafen für eine angenehme Atmosphäre. Dennoch wollen und müssen sie nach draußen. Dadurch muss der Mensch ebenfalls eine Pause machen – und die Bewegung an der frischen Luft hilft ihm, den Kopf wieder freizubekommen.

Weiterhin stellt ein Hund im Büro ein eigenes Gesprächsthema dar, was idealerweise einen erfreulichen emotionalen Mehrwert bietet. So kann ein Team gewissermaßen durch ihn zusammenwachsen. Das hat positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und Kreativität. Vielleicht vergleichbar mit einem Dinner for Two nach Feierabend…

Inwiefern trägt klassische Musik zu mehr Kreativität am Arbeitsplatz bei?

In Bezug auf Menschen liegen bereits mehrere Studien vor, die den Zusammenhang zwischen Kreativität und klassischer Musik untersucht haben. Allerdings entstand in diesem Zuge kein einheitliches Bild, was deren Mehrwert bezüglich Kreativität, Entspannung und Verbesserungen der kognitiven Leistungen betrifft.

Bei Hunden könnte sie zumindest im Hinblick auf die Entspannung positive Auswirkungen haben: Eine 2023 erschienene Studie der University of Cambrigde hat gezeigt, dass sich Hunde beim Hören klassischer Musik zu beruhigen scheinen – jedenfalls in Tierheimen. Es ist also einen Versuch wert, wenn auch die Menschen klassischer Musik affin gegenüberstehen. Und vielleicht findet sich damit schon gleich ein erstes Gruppenprojekt mit dem Kollegen auf vier Beinen?

Welche rechtlichen Aspekte müssen dabei beachtet werden?

Einen ersten Überblick über die rechtlichen Regelungen, die für das Mitbringen von Hunden ins Büro gelten, bietet unter anderem der TÜV Nord. So muss u.a.

  • die Geschäftsleitung, ev. auch der Immobilienbetreiber, eine schriftliche Zustimmung zum Mitbringen des Hundes ins Büro erteilen,
  • das schriftliche Einverständnis der Kollegen vorliegen,
  • muss eine Gefährdungsbeurteilung angefertigt werden, die noch einmal von einer übergeordneten Stelle geprüft wird,
  • der Hundebesitzer eine Hundehaftpflichtversicherung besitzen und idealerweise durch einen Hundeführerschein und bei Bedarf einen Wesenstest des Hundes nachweisen, dass er den Hund auch im Büro sachgerecht führen kann
  • und muss für den Hund ebenso genug Platz vorhanden sein, wie dass das Büro eine artgerechte Unterbringung und Versorgung gemäß der Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) zulässt.

Merke: Es gilt, im Vorfeld einiges zu klären und individuell in Erfahrung zu bringen, bevor ein freundlicher Hund als Kollege mit ins Büro ziehen kann. Doch dann wird er durch seine fröhliche Art bestimmt für eine gute Stimmung und reichlich Motivation sorgen!

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