Hypnose als Trend? Selbsthypnose & ihre therapeutischen Möglichkeiten

Bildung & Wissen // Artikel vom 28.09.2023

INKA Auszeichnung

In den vergangenen Jahren hat die Popularität der Hypnose zugenommen, nicht nur als therapeutisches Werkzeug, sondern auch als Selbsthilfetechnik für den Alltag.

Während die medizinischen und therapeutischen Anwendungen von Hypnose gut dokumentiert sind, gibt es auch eine wachsende Neugier darauf, wie man sich selbst hypnotisieren kann, um verschiedene Herausforderungen des Lebens zu bewältigen.

Die Macht der Selbsthypnose im Alltag

Eines der eindrucksvollsten Beispiele für die Anwendung der Selbsthypnose ist ihre Fähigkeit, Menschen bei Panikattacken zu helfen. Wenn jemand das Gefühl hat, von überwältigenden Gefühlen oder plötzlicher Angst überrollt zu werden, sich selbst zur Ruhe zu bringen, eine große Sicherheit bieten. Wer Hypnose im Notfall anwenden möchte, sollte sich vor allem mit einigen grundlegenden Techniken, kombiniert mit Atemübungen, auskennen.

Die Atemfokussierung hat sich bpsw. in der Praxis bewährt. Durch das bewusste Ein- und Ausatmen und das Zählen der Atemzüge kann das Gehirn von der aktuellen Panik oder Angst abgelenkt werden. Beginnend mit einem tiefen Einatmen, bei dem bis vier gezählt wird, gefolgt von einem langen Ausatmen, bei dem wiederum bis vier gezählt wird, kann das Nervensystem beruhigt und die Gedanken geklärt werden. Der Schlüssel liegt darin, sich voll und ganz auf den Atem zu konzentrieren und ihn zum zentralen Ankerpunkt im gegenwärtigen Moment zu machen.

Eine weitere Technik ist die Verwendung von visueller Vorstellungskraft. Dabei wird eine sichere, friedliche und vertraute Umgebung visualisiert. Dies könnte ein ruhiger Strand, ein friedlicher Wald oder ein gemütliches Zimmer sein – irgendein Ort, an dem Sicherheit und Ruhe empfunden werden. Durch das Schließen der Augen und die tiefgründige Vorstellung dieses Ortes, die sich auf die Geräusche, Gerüche und Empfindungen konzentriert, die damit verbunden sind, können Anspannung und Angst nachlassen.

Freizeithypnose vs. Professionelle Hypnotherapie

Obwohl die Techniken der Selbsthypnose für jeden zugänglich sind und sicher in vielen Situationen angewendet werden können, gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen einer Freizeitanwendung und der Arbeit eines professionell ausgebildeten Hypnotherapeuten.

Die professionelle Hypnotherapie unterscheidet sich von der Selbsthypnose deutlich. Die Therapeuten absolvieren unter anderem eine umfassendere Ausbildung. Dabei werden sie darauf vorbereitet, tiefsitzende Probleme zu erkennen und individuell auf sie einzugehen. Damit können sie Traumata und verwurzelte Ängste lösen. Dabei kommen ihre erlernten Fähigkeiten, wie etwa der behutsame Umgang mit den Patienten, zum Einsatz.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Hypnose wirksam ist

In den vergangenen Jahrzehnten hat die wissenschaftliche Gemeinschaft die Hypnose durch diverse Untersuchungen genauer beleuchtet, und die Ergebnisse sind beachtlich. Eine bemerkenswerte Studie, die 2007 im „Journal Of Pain“ veröffentlicht wurde, legt nahe, dass Hypnose eine signifikante Rolle bei der Linderung chronischer Schmerzen spielen kann. Dieser Erkenntnis folgend, wurde 2008 im „Archives Of General Psychiatry“ aufgedeckt, dass Hypnose nicht nur isoliert wirksam ist, sondern auch in Kombination mit anderen therapeutischen Ansätzen eine positive Wirkung bei der Behandlung von Depressionen haben kann.

Noch weiter gefasst hat eine 2013 im „International Journal Of Clinical And Experimental Hypnosis“ durchgeführte Studie die Fähigkeit der Hypnose hervorgehoben, Angstzustände zu reduzieren. Dies zeigte sich besonders bei Patienten, die kurz vor medizinischen Eingriffen standen, wodurch die Hypnose als unterstützendes Tool in vielfältigen medizinischen Kontexten an Relevanz gewinnt.

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