Vergessenheits-Bewältigung

Bildung & Wissen // Artikel vom 13.11.2008

Katharina Hagena gehört zu den erfolgreichsten jungen Autorinnen der Gegenwart.

Und sie machte in Neureut das Abitur. Dann zog es sie in die große weite Welt: nach Marburg, London und Freiburg, schließlich lehrte sie am Trinity College in Dublin und forschte für die James-Joyce-Stiftung. Das spricht für ihre enorme Sprachgewandtheit – und die lässt sich auch in ihrem jüngsten Roman „Der Geschmack von Apfelkernen“ sofort erkennen.

Sie schickt ihre Protagonistin Iris auf die Suche nach Erinnerungen und Vergessenem. Bezüge sollen entdeckt oder hergestellt werden. Wie harmoniert das eigene Gedächtnis mit der Realität? Die Aufarbeitung von Iris’ Geschichte, beginnend mit ihrer Großmutter, erzählt Hagena mit distanziertem Mitgefühl, mit vielen komischen Aspekten und vor allem so, dass der Leser immer wissen will, wie es weitergeht. Keine schwere Lektüre, dafür ein gutes Buch. -hs


Katharina Hagena, Der Geschmack von Apfelkernen,  Kiepenheuer & Witsch, 256 Seiten, 16,95 Euro; Lesung: Mo, 17.11., 20 Uhr, Literaturhaus,
Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10
www.literaturmuseum.de

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