42. Heidelberger Stückemarkt

Bühne & Klassik // Artikel vom 25.04.2025

RCE #RemoteCodeExecution (Foto: Marcel Urlaub)

Als eines der renommiertesten Theaterfestivals im deutschsprachigen Raum bietet der „Stückemarkt“ einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und das große Spektrum an Formen, Erzählweisen und thematischen Setzungen in der zeitgenössischen deutschsprachigen Dramatik.

Die Bedeutung des Festivals für junge Dramatiker ist groß. Gastland ist 2025 China. Das Festivalprogramm – die eingeladenen Gastspiele ebenso wie die nominierten Stücke des Wettbewerbs – setzt sich zu großen Teilen mit zwei gesellschaftlich relevanten Themen auseinander: dem Erstarken der politischen Rechten und der Verlorenheit des Individuums innerhalb der Gesellschaft.

Eröffnet wird der „Stückemarkt“ am Fr, 25.4. mit der Uraufführung von „2 x 241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger“ von der Frankfurter Hauptschule um 20 Uhr im Zwinger 1, Regie: FX Mayr. Der Text des Kollektivs ist eine Collage möglicher Stücktitel, voller popkultureller Referenzen, dialogischer Verwirrspiele, Sarkasmus und bissigem Klamauk. Das Stück gewann 2024 den „Preis des Stückemarkts“. Aus den 103 Einsendungen wurden sechs neue Stücke für den Wettbewerb 2025 mit Texten von Lisa Danulat, Yannic Han Biao Federer, Svealena Kutschke, Sean Pfeiffer, Rebecca C. Schnyder und Zehra Sönmez nominiert, die ins Rennen um die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung gehen. Sie werden am ersten Festivalwochenende in Lesungen im Zwinger 3 vorgestellt, die parallel auch wieder in Livestreams abrufbar sind. Nach jeder Lesung wie auch nach allen Gastspielen wird ein Publikumsgespräch angeboten.

Auch werden zahlreiche Preise vergeben: Neu ist ein „Stückepreis für Figurentheater“, es gibt den „SWR Kultur Hörspielpreis“, einen „Nachspielpreis“ mit Inszenierung sowie den „Jugendstückepreis“. Am zweiten Festivalwochenende (3.+4.5.) steht die Theaterlandschaft des Gastlands China im Fokus. Zu sehen sind Gastspiele, die nicht für ein westliches Publikum konzipiert wurden, mit unseren Sehgewohnheiten brechen und außergewöhnliche Einblicke in die kulturelle Vielfalt des Gastlandes geben – wie „Die wahre Geschichte des Ah Q“ (Sa, 3.5., 20.30 Uhr, Marguerre-Saal).

Neben den Aufführungen der Wettbewerbe und aus China versammelt der „Stückemarkt“ wieder eine Vielzahl herausragender Uraufführungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, darunter das April-Cover des INKA Regiomagazins zierende „RCE #RemoteCodeExecution“ (Fr+Sa, 25.+26.4., 20.30 Uhr) von Sibylle Berg in der Regie von Kay Voges (Berliner Ensemble), am So, 27.4. Rosa von Praunheims „Die Insel der Perversen“ (Deutsches Theater Berlin) und am 1.5. mit „Doping“ von Nora Abdel-Maksoud in der Regie der Autorin (Münchner Kammerspiele).

25.4.-4.5., Theater und Orchester Heidelberg
www.heidelberger-stueckemarkt.de

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