Alte und neue Meister

Bühne & Klassik // Artikel vom 17.07.2008

Der Karlsruher „Internationale Orgelsommer“ bringt die besten Beherrscher des königlichen Instrumentes (oder war es das göttliche?) in die Fächerstadt.

Besser lässt sich dieses großartige Gebläse, von Kirchenmusikdirektor Christian-Markus Raiser vor über zehn Jahren ins Leben gerufen, nicht hören als im passenden Raum. Wer hat schon zuhause eine Stereo-Anlage, die 10 bis 22.000 Hertz widergeben kann?

Zu Europas Besten gehört der musikalische Hausherr selbst. Er spielt ein Repertoire, das, aus der späten Renaissance – de Grigny, Krebs, diverse Bachs – kommend, geschmeidig in den Barock und später auch über Olivier Messiaen (100. Geburtstag) in die Gegenwart führt (20.7.).

Ausschließlich Max Reger widmet Thomas Schäfer-Winter sein Konzert (27.7.). Der Organist stammt aus Lahr, hat nach seinen Studien lange in Kopenhagen gearbeitet, unterrichtet in Tübingen und konzertiert in der ganzen Welt. Er spielt eher die weniger bekannten Stücke Regers; da gibt es allemal einiges zu entdecken.

Als relativer „Newcomer“ gilt Paolo Oreni (3.8.), der in Luxemburg, Zürich und Paris u.a. bei Jean Guillou studierte. Er präsentiert neben Bach, Reubke und Messiaen auch Tschaikowskys Scherzo (3. Satz) aus der „Pathétique“. Bemerkenswert dabei: Oreni spielt zum Finale Improvisationen nach Themenwunsch des Publikums: Wunschkonzert der ganz besonderen Art. Kühle Kirche – heiße Musik. -hs


So, 20.7., So, 27.7., und So, 3.8., je 21 Uhr, Ev. Stadtkirche, Marktplatz; jeweils vorher: 20-20.30 Uhr, „Das Blaue Sofa“, Talkrunde mit den Organisten zu den Konzerten

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