Black And Blue

Bühne & Klassik // Artikel vom 01.06.2024

Black And Blue (Foto: Helen Waeder)

Der Tod macht still.

Ein gewaltvoller sprachlos. Ein gewaltvoller Tod durch die verlängerten Hände des Staates fassungslos, denn der schützende Rahmen, der dem Leben mit Recht und Ordnung eine Fassung geben könnte, wird inexistent. Nachdem Bobby, ein Freund der Familie Samboe, von einem Polizisten erschossen wurde, reißen tiefe Wunden erneut auf. „Alle schweigen, doch Gedanken und Erinnerungen schreien. Schreien Namen, die alt sind, aber nicht vergessen. Schreien Erinnerungen, die sich wie Beton in Herzen gegossen haben.“

Ein Prozess wird angestoßen, der die Familie auseinanderzureißen droht. Wie sich verhalten? In den Widerstand gehen? Oder zur Polizei und es besser machen? Kann ich mich außerhalb eines Systems verhalten, das überall wirkt? Es bleibt: „Die Grenzen zwischen den Beziehungen zu Polizei, Staat und Schwarzen Menschen, sind die Grenzen zwischen Leben, Tod und Widerstand.“

Das Auftragswerk „Black And Blue“ ist eine performative Liebeserklärung an Schwarze (Wahl-)Familien und ihre Geschichte. Nele-Felicitas Oevermann Ignatia (Dramaturgie) und Sarah Elisabeth Braun (Regie) haben gemeinsam mit einem Schwarzen Ensemble ein Kammerspiel aus afrodiasporischer Perspektive geschaffen – „zärtlich, brachial, liebevoll, blau, queer, Schwarz“.  -sb

19.30 Uhr, Staatstheater, Karlsruhe

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