Elegie: Von Engeln, Mondlicht und Schmetterlingen

Bühne & Klassik // Artikel vom 25.07.2023

Das SWR Vokalensemble zählt zu den besten Chören der Welt.

Berühmt für seine leuchtend-warme, geradezu orchestrale Klangkultur, seine musikalische Intelligenz und virtuose Stimmbeherrschung, ist es das Lieblingsensemble vieler DirigentInnen und Komponisten. In seinen Konzerten und vielprämierten CD-Veröffentlichungen überrascht es immer wieder mit ungewöhnlichen Programmen, die Musik der Spätromantik, der Klassischen Moderne oder Gegenwart in Beziehung zu Schlüsselwerken der Vokalmusik stellen. So auch in diesem Programm mit der slowenischen Dirigentin Martina Batic.

Rilkes „Erste Elegie“ eröffnet das Konzert und gibt in Einojuhani Rautavaaras Vertonung wie eine Posaune das Motto vor: Es geht um Klagelieder und um Musik, die mit Mitteln der Kunst nach Wegen sucht, Trauer, Schmerz und Hoffnungslosigkeit zu überwinden. Heinz Holliger verlor kurz nacheinander seine Schwester, Cousine und Tochter und hat ihnen als Nachruf jeweils ein Madrigal gewidmet; es sind intime, kunstvolle und sehr persönliche Werke. Toshio Hosokawa komponiert ein Stimmungsbild von tiefem Dunkel, in das zartes Mondlicht dringt. Herbert Howells „Requiem“ für zwölfstimmigen Chor dagegen ist ein harmonisches Flammenmeer: Er ergreift den Hörer mit Klang und lässt den Chor zur großen Orgel werden. -rw

Di, 25.7., 19.30 Uhr, Ev. Stadtkirche, Karlsruhe

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