Eros und Totentanz

Bühne & Klassik // Artikel vom 13.09.2008

Mit seiner Drama­tisierung der „Salome“ gelang Oscar Wilde ein grandioser Wurf.

Das erkannte auch Richard Strauss, der die Vorlage praktisch 1:1 übernahm und daraus eine einaktige Oper schuf. Das war für 1905 fortschrittlich bis musikalisch-revolutionär. Entsprechend zweigeteilt war die Resonanz bei der Uraufführung: Begeisterungsstürme und Skandal-Rufe hielten sich die Waage. Aber „Salome“ wurde ein Welterfolg.

Kein Wunder: Im Zentrum des Geschehens steht der berühmte Tanz der sieben Schleier (für jede Salome-Sängerin neben der Rolle eine Riesenherausforderung), den der geile Herodes sich gewünscht hat, um die Unheils-Prophezeihung Jochanaans zu vergessen. Für beide geht die Geschichte schlecht aus. Riesenmusiktheater und eine Erstaufführung zum Spielzeitauftakt. -hs


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