Gier und Geilheit

Bühne & Klassik // Artikel vom 25.06.2007

Elias Canettis Drama und Sittenbild "Hochzeit" wird nur äußerst selten gespielt, weil es – 1932 geschrieben und erst 1965 uraufgeführt – mehr als reichlich provozierend wirkt.

Auch heute noch. Canetti hält dem Bürgertum einen Spiegel vor, der die Menschen als Kreaturen zeigt, denen sämtliche Wertvorstellungen abhanden gekommen sind. Machtgier und Geilheit bestimmen das Leben in einem Haus, in dem die Besitzerin im Sterben liegt und gleichzeitig eine Hochzeit gefeiert wird, bei der jeder an jedem zumindest heftig rumfummelt. Am Ende bricht das ganze Gebilde in sich zusammen. Hoher Unterhaltungs- und noch höherer Repertoirewert. -hs

Mi, 13.6., Di, 19.6, Do, 28.6., Fr, 6.7., Do, 12.7.
je 20 Uhr,  Sa, 14.7., 19.30 Uhr,
Badisches Staatstheater Karlsruhe
www.staatstheater.karlsruhe.de

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