Kampf der Königinnen

Bühne & Klassik // Artikel vom 06.10.2007

Zickenkrieg: Mary Stuart, unbequeme Queen of Scots, wurde 1587 auf Betreiben von Elisabeth I. enthauptet.

Ulrike Meinhof nahm knapp 400 Jahre später den Strick, weil sie mit Gudrun Ensslin und deren Vormachtrolle als Gespielin von Andreas Baader nicht zurecht kam. Denn die Meinhof war die intellektuelle Kraft im Kampf gegen das System. "Ulrike Maria Stuart" beschreibt ihre Auseinandersetzung. Bis aufs Blut. Auf der Folie von Schillers "Maria Stuart" schrieb Elfriede Jelinek das Drama der Meinhof/Ensslin als Königinnendrama. Karlsruhe spielt, als Residenz des Rechts, darin eine wesentliche Rolle.

Ein Thema, das endlich einmal behandelt gehört, auch wenn es noch zu viele lebende Zeitzeugen gibt (auf beiden Seiten), die die Wahrheitsfindung einflussreich verhindern. Zum Sujet RAF/Deutscher Herbst (taucht in der gesamten Spielzeit immer wieder auf) gibt es zudem eine Literalounge "Sieben gegen Deutschland", die sich mit der künstlerischen Rezeption der deutschen Stadtguerilla auseinandersetzt. Mehr als enorm wichtig. -hs

Premiere: Sa, 6.10., 19.30 Uhr; weit. Vorstellungen: Fr, 12.10., 20 Uhr und Sa, 13.10., 19.30 Uhr, Bad. Staatstheater; Einführung am So, 30.9., 11 Uhr
www.staatstheater.karlsruhe.de

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