Karlsruher Theaternacht 2024

Bühne & Klassik // Artikel vom 07.09.2024

Karlsruher Theaternacht (Foto: Jürgen Schurr)

Binge-Watching an Karlsruhes Bühnen!

Während der „Theaternacht“ präsentiert jedes Haus bzw. Ensemble der Stadt stündlich einen 20-minütigen Ausschnitt aus aktuellen Produktionen. Wann welche der zwölf Spielstätten besucht wird, bleibt dem Publikum überlassen. Die Hemingway Lounge lädt ein, Peter Lehels Saxofonklängen oder Reiner Zieglers Reihe „Bar-Jazz live“ zu lauschen. Das Staatstheater verspricht „Magische Momente mit deutschen Kult-Hits“: Im Jazzclub präsentieren Melanie Lang und Gunnar Schmidt Nummern von Filmdiva Zarah Leander und Udo Jürgens. Das Improtheater zeigt mit „Let’s Play Impro“ (Gellertstr.), was für einmalige Geschichten entstehen können, wenn das Publikum spontane Vorgaben macht; außerdem holt sich in „Manu & Du“ ebenjener einzelne Zuschauer auf die Bühne.

Gleichfalls im Theaterhaus zeigt die Marotte mit „Was man von hier aus sehen kann“ ein Stück über die Liebe und die Endlichkeit. Tödlich geht’s auch in der Waldstadt bei den Käuzen im Comedy-Thriller „Zum Henker mit den Henks“ zu. Danach braucht es den „Tatortreiniger“ Schotty von der Sandkorn-Fabrik-Bühne, der im zweiten Teil beim Spurenentfernen wieder mit allerlei Menscheleien in Berührung kommt. Im Sandkorn-Studio versuchen sich Susanne Buchenberger und Martin Wacker in „Kalêko/Kästner“ an einer literarischen Annäherung zwischen dem Schriftsteller und der Dichterin. Der Tiyatro Diyalog schickt seine Figuren in „Bitte nicht füttern“ durch die (Post-)Corona-Jahre; in „Sonnenstrahl im Kopf“ (Junges Staatstheater) versuchen zwei Aminosäuren, den Verlust von Erinnerungen aufzuhalten. Aus theatralen Schnapsideen mischen die Stupid Lovers während ihrer „Happy Hour“ (Kohi) einmalige Theatercocktails. In der Komödie „Venedig im Schnee“ (Jakobus-Theater) wird Patricia nach heftigem Partnerstreit zum Abendessen mitgeschleppt, bei dem sie trotzig schweigt, für eine Ausländerin gehalten wird und dann in einer Fantasiesprache behauptet, Bürgerkriegsflüchtling zu sein.

Wegen eines Systemfehlers wird angenommen, ein Angestellter sei „In annere Umschdänd“ (Badisch Bühn) und bekommt plötzlich Mutterschaftsurlaub, obwohl er sich ziemlich sicher ist, nicht einmal Vater zu sein... Und schließlich zeigen die Theater am KIT eine große Bandbreite moderner Neuinterpretationen: Das Physikertheater nimmt sich dem „Dschungelbuch“ an, während das Uni-Theater Previews zu „Momo“ und „Das Bildnis des Dorian Gray“ und das Geist-Soz-Theater eigene Werke vorstellt. Der Eintritt berechtigt zur Nutzung von KVV und Busshuttle, das zwischen den außerhalb gelegenen Theatern verkehrt. -pat

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