Klosterkonzerte Maulbronn 2021: Kammermusikwoche „Bernd Glemser & Freunde“
Bühne & Klassik // Artikel vom 03.09.2021
Seit 15 Jahren lädt sich Pianist und Permanent Artist in Residence Bernd Glemser Gäste von internationalem Renommee auf die Bühne des Maulbronner Laienrefektoriums.
So boten die „Klosterkonzerte Maulbronn“ in der Vergangenheit in 60 Konzerten Raum für außergewöhnliche künstlerische Begegnungen. Auch in diesem Jahr nutzt Glemser das Podium, um seine Kontakte zu Kammermusikpartnern wie der Geigerin Mirijam Contzen oder dem Gewandhaus-Quartett zu pflegen und dem Maulbronner Publikum eine neue Bekanntschaft vorzustellen: Bratschist Nimrod Guez.
Mit dieser „Premiere“ – so der Programmtitel des gemeinsamen Konzerts – eröffnet Glemser die Jubiläumswoche (Fr, 3.9.). Gemeinsam mit seinem Professorenkollegen aus Würzburg stellt er das Instrument seines Kammermusikpartners in den Mittelpunkt des Abends. Die Viola, das Lieblingsinstrument Johann Sebastian Bachs, zeigt sich mit Werken des Alten Meisters, einer Märchenfantasie von Robert Schumann und der Sonate op. 120 Nr. 2 von Johannes Brahms mit all ihren Facetten.
Am Sa, 4.9. kommt es dann zur Begegnung mit einer alten Bekannten: Die Geigerin Mirijam Contzen präsentiert die kleine Schwester der Viola von ihrer virtuosen Seite. Neben den Violinsonaten von Robert Schumann und Richard Strauss hat sie eine Solonummer des ungarischen Violinvirtuosen Tibor Varga im Programm.
Eigentlich hätte im vergangenen Jahr Ludwig van Beethoven auch auf dem Podium des Laienrefektoriums groß gefeiert werden sollen. In seinem Solo-Abend (Fr, 10.9.) interpretiert Glemser nun als Reminiszenz an den verhinderten Jubilar dessen Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110. Ihr stellt Glemser die C-Dur-Fantasie op. 17 von Robert Schumann gegenüber, in der die tiefe Verehrung Schumanns für sein großes Vorbild Beethoven auf inspirierende Weise hörbar wird.
Zum Abschluss der Jubiläumswoche kehrt Glemser mit dem Gewandhaus-Quartett (Sa, 11.9.) zu den Anfängen des Festivals im Festival zurück. Es war seinerzeit eben dieses Ensemble, mit dem er die „Kammermusikwoche“ in Maulbronn begründet hat. Neben dem Klavierquartett g-moll op. 25 von Johannes Brahms ist das Leipziger Ensemble mit dem „Lerchenquartett“ von Joseph Haydn zu erleben – jenem Werk also, mit dem sich das Gewandhaus-Quartett seinerzeit dem Maulbronner Publikum vorgestellt hat.
Doch damit ist die Saison der musikalischen Glanzlichter noch lange nicht abgeschlossen: Am Fr, 17.9. lockt das Blechbläserensemble der Musikhochschule Karlsruhe sein Publikum zu einer fulminanten „Zeitreise“ in die Klosterkirche. Mit Werken wie Monteverdis „Toccata“ aus der Marienvesper und Johann Sebastian Bachs 3. Brandenburgische Konzert bis hin zu Jim Parkers „A Londoner in New York“ zeigen die Eleven von Reinhold Friedrich & Co. die facettenreiche Bandbreite ihres Könnens.
Am Sa, 18.9. konzentriert sich die Geigerin Isabelle Faust hingegen ganz auf einen: Johann Sebastian Bach und dessen Sechs Sonaten und Partiten für Violine solo BWV 1001 –1006, dem „Alten Testament der Violinmusik“ (Yehudi Menuhin). Dabei erklingen im ersten Konzert um 18 Uhr die BWV 1001 – 1003. Im zweiten Konzert um 20.15 Uhr sind dann die Nummern 1004 – 1006 zu hören (in umgekehrter Reihenfolge). Wer sich die volle Intensität der Interpretation von Faust und ihrer „Dornröschen“-Stradivari nicht entgehen lassen möchte, sichert am besten Karten für beide Veranstaltungen.
Auf ganz andere Weise eindringlich wird das Konzert mit Thorsten Hülsemann (So, 19.9., 17+19.15 Uhr). Der Kantor der Maulbronner Klosterkirche widmet sein Konzert dem „Instrument des Jahres“. Die Maulbronner Grenzing-Orgel bietet dafür alle nötigen Register. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann, Joseph Gabriel Rheinberger und Max Reger. -ps/pat
18+20.15 Uhr, Laienrefektorium, Kloster Maulbronn
www.klosterkonzerte.de
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