Lieder und Arien aus Dresden

Bühne & Klassik // Artikel vom 28.01.2013

Der Musentempel geht auf musikalische Entdeckungsreise in die sächsische Hauptstadt.

Das Programm „Lieder und Arien aus Dresden“ stellt Musik vor, die dort im 19. Jahrhundert entstand, veröffentlicht oder bearbeitet wurde. Populäres gehört ebenso dazu wie ungehobene oder bisher wenig beachtete musikalische Schätze.

Zu den bekannteren Werken zählen Ausschnitte aus Wagners „Tannhäuser“, 1845 in Dresden uraufgeführt, ebenso zwei Lieder der Mignon, die Robert Schumann in seiner Dresdner Zeit (1844-1850) komponierte. Raritäten sind dagegen eine Arie aus Schumanns einziger Oper „Genoveva“ und drei ehemals viel gesungene Lieder von Adolf Jensen (1837-1879), ein Verehrer Wagners, der 1868/69 in Dresden wirkte.

Ein gewichtiger Teil des Programms ist dem heute völlig vergessenen Pianisten, Komponisten und Musikschriftsteller Ludwig Hartmann (1836-1910) gewidmet, der nach seinem Studium am Leipziger Konservatorium und bei Franz Liszt in Weimar seit 1859 bis zu seinem Tod in Dresden lebte und wirkte. Als Komponist schrieb er neben salonhaft-virtuoser Klaviermusik fast 60 Lieder, die eine Synthese zwischen der Tonsprache Wagners und der Tradition des deutschen Liedes seit Schubert versuchen.

Dies ist ihm vor allem in seinen (im Konzert gespielten) Vertonungen von Gedichten Heinrich Heines gelungen, auch dank der farbigen Klavierbegleitung, die den glänzenden Pianisten verraten. Im Gedächtnis der Musikwelt blieben seine deutschen Übersetzungen fremdsprachiger Operntexte, die sich durch sprachliche und musikalische Sensibilität auszeichnen. Als Beispiele sind Ausschnitte aus Georges Bizets „Djamileh“, der Prolog aus Leoncavallos „Der Bajazzo“ und die Arie der Mimi aus dem ersten Akt von Puccinis „La Bohème“ zu hören. Es musizieren Risako Kurosawa (Sopran), Martin Nagy (Tenor), Claus Temps (Bariton) und Ira Maria Witoschynskyj (Klavier). -ps

So, 3.2., 17 Uhr, Kulturzentrum Tempel, Musentempel, Karlsruhe

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