Schlossfestspiele Ettlingen 2019

Bühne & Klassik // Artikel vom 22.06.2019

Nach der zwölfjährigen Intendanz von Udo Schürmer stehen die „Ettlinger Schlossfestspiele“ 2019 erstmals unter der Leitung von Solvejg Bauer.

Nach der zwölfjährigen Intendanz von Udo Schürmer stehen die „Ettlinger Schlossfestspiele“ 2019 erstmals unter der Leitung von Solvejg Bauer. Wer die Frau mit dem ansteckend hohen Energielevel kennenlernt, merkt schnell, warum Proust mit „Eine wahre Entdeckungsreise ist nicht, neue Landschaften zu suchen, sondern mit neuen Augen zu sehen“ auf ihrer persönlichen Webseite zitiert wird. Sie sorgt für frischen Wind, indem sie alte Strukturen neu denkt, auf Synergie-Effekte setzt und die Festspiele inhaltlich wie räumlich öffnet. „Die große Chance ist innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums ein inhaltlich umfangreich verwobenes Programm auf die Beine zu stellen und damit das Publikum aus unterschiedlichen Richtungen abzuholen“, erklärt die studierte Musiktheater-Regisseurin im INKA-Interview.

„Ich möchte daher in jeder Spielzeit einen Kern haben, der das gesamte Programm zusammenhält. In diesem Jahr ist das der Neuanfang und der Zauber, den dieser auslöst.“ In der Volksoper „Die Zauberflöte“ (Premiere: Sa, 29.6., 20 Uhr), in dem neben jungen Gesangstalenten aus ganz Deutschland auch ein Projektchor mit Menschen aus der Region mitwirkt, kann man das ebenso spüren wie im Kinderstück „Der geheime Garten“ (Premiere: So, 30.6., 15 Uhr) und der Kinderoper „Magier Colas“ (Premiere: So, 7.7., 11 Uhr) nach einem Mozart-Einakter. „Auch unser fantastisches Broadway-Musical ‚Der Mann von La Mancha‘ (Premiere: Do, 4.7., 20.30 Uhr), das von Regisseur Felix Seiler rund um Don Quixote inszeniert wird, dreht sich darum was passiert, wenn man mit viel Kraft eine eigene Vorstellungswelt baut“, führt Bauer weiter aus.

„Im Schauspiel ‚Endstation Sehnsucht‘ (Premiere: Sa, 6.7., 19.30 Uhr) fragen wir in die entgegengesetzte Richtung: Was ist, wenn man merkt, dass man sich in einer Art und Weise im Leben eingerichtet hat, mit der jegliche Magie verloren geht?“ Die sieben Premieren komplettieren die bereits ausverkaufte Kooperation mit der Musikhochschule Karlsruhe, „Das Geisterschloss“, sowie das freie Format „Weißes Kaninchen, rotes Kaninchen“ (Premiere: Mo, 8.7., 19 Uhr). Das interaktive Schauspiel setzt auf eine Reise ins Ungewisse. „Keine Proben, kein Bühnenbild, keine Regie. Allein ein versiegelter Umschlag liegt für den Darsteller bereit...“

Mit dem eintrittsfreien „Theaterfest“ (Sa, 22.6., 10-14 Uhr) auf dem Schlosshof und in vielen der historischen Räume und Salons des Barockschlosses wird bei öffentlichen Proben der Beginn der Spielzeit gefeiert. -er

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