Semianyki oder Die Familie

Bühne & Klassik // Artikel vom 04.02.2011

Das Gute am Clowntheater: Man braucht keine Fremdsprachenkenntnisse.

Wenn das russische Teatr Licedei aus Sankt Petersburg auftritt, versteht man auch ohne Worte genau, worum es geht – um nichts weniger nämlich als, typisch russisch, Krieg und Frieden. Und zwar in der Familie.

Der Papa dem Wodka sehr zugetan, die Mama ziemlich schwanger, und dazu noch vier weitere durchgeknallte Sprösslinge, die den lieben langen Tag nichts anderes tun als sich zu streiten und Chaos zu produzieren.

Skurrile Brillen, ein bunter Wirbel von Sketchen, Spezialeffekten und Katastrophen – und zugleich eine Hommage an das Metier des wortlosen, doch umso ausdrucksstärkeren Clowns.

Wer seinen Kindern keine Pippi Langstrumpf vorliest, weil er befürchtet, sie könne ein schlechtes Vorbild abgeben, der lässt den Nachwuchs besser daheim und geht allein ins Theater. Wer aber keine Angst vor dem frischen Wind der Anarchie hat, der bringt die Kinder mit! -bes

4.-6.2., Tollhaus, Karlsruhe

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