The Light Of The World

Bühne & Klassik // Artikel vom 30.04.2023

Der Name Arthur Sullivan taucht kaum in den Programmen von Konzerthäusern und Kirchen auf.

Obwohl er zeitlebens zu den bekanntesten Komponisten des 19. Jh. zählte und mit seinen Ideen wesentlich zur Weiterentwicklung des Oratoriums beitrug. Er hinterließ neben 24 Opern auch elf große Orchesterwerke, zwei Ballette, eine Vielzahl an Chor- und Kammermusik, etliche Liedvertonungen und drei große Oratorien.

Mit der deutschen Erstaufführung von „The Light Of The World“ leistet die Christuskirche Karlsruhe einen wertvollen Beitrag zur Sullivan-Renaissance und dem Erkunden der Chorliteratur großer britischer Komponisten. In der Komposition liegt der Akzent weniger auf der Suggestionskraft immer größerer Orchesterbesetzungen – einer Tendenz, der er sich verweigerte –, sondern auf einem klassisch-orientierten Stilpluralismus mit einfühlsamer musikalischer Charakterisierung von Figuren und Szenen, Instrumentaleffekten, Klangfarben sowie rhythmischer und melodischer Entwicklung.

Der Komponist und Dirigent, der auch Italienisch, Französisch sowie Deutsch fließend sprach, kannte die Welt von San Francisco bis Sankt Petersburg. Als erster Mendelssohn-Stipendiat in Leipzig lernte er während seines Studiums bereits 1859 Clara Schumann kennen, die er ’67 in ihrem Domizil in Baden-Baden besuchte. „Was aus mir geworden wäre, wenn ich nie nach Deutschland gekommen wäre“, räsonierte Sullivan einmal in einem Brief. Kantor Peter Gortner hat sich diese Frage umgekehrt während seines Studiums in England häufig gestellt – und es sich zur Aufgabe gemacht, die Konzertprogramme in der Christuskirche mit auserlesenen englischen Kostbarkeiten zu bereichern.

Es spielen und singen der Oratorienchor Karlsruhe, der Kammerchor der Christuskirche und der Konzertchor Mädchen sowie die Männerstimmen des Cantus Juvenum, die sich mit der Kammerphilharmonie Mannheim zu einem gewaltigen Klangkörper vereinen. Die Solopartien werden von Sarah Wegener und Anne Flender (Sopran) sowie Marie Henriette Reinhold (Alt), Daniel Schreiber (Tenor), Thilo Dahlmann (Bariton) und Florian Kontschak (Bass) übernommen. Konzertdauer ca. 2,5 Stunden. Tickets: www.reservix.de & Musikhaus Schlaile. -rw

So, 30.4., 18 Uhr, Christuskirche, Karlsruhe

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 5 und 7?

WEITERE BÜHNE & KLASSIK-ARTIKEL