Theater in der Orgelfabrik
Bühne & Klassik // Artikel vom 12.08.2023
Ein Reigen um Opportunismus, Gemeinheit, Schwächen, Heuchelei, Gier, Verzweiflung und die Liebe soll es werden – das 36. Jahr im Theater in der Orgelfabrik.
Fair enough, das ist ungefähr genau das Spektrum, was Theater so leisten kann. Die Verzweiflung aufgrund von publikumsverringernden Corona-Maßnahmen ist mittlerweile gewichen – geblieben ist die unverhoffte Liebe zur Sitzordnung an den kleinen Tischen, durch die man erst dazu gekommen ist.
Den Saisonauftakt macht die neue Produktion „Rien ne va plus“. Gabriele Michel und Franco Rosa haben sich Fjodor M. Dostojewskis Roman „Der Spieler“ vorgeknöpft. Dessen Entstehung war geprägt von der Spielsucht des Autors, der das Werk unter hohem Zeitdruck in nur 26 Tagen fertigstellte und damit gerade noch so um große Geldverluste herumkam. Die schnelle, schicksalhafte Bewegung der Roulettekugel hat den Roman auch inhaltlich beeinflusst, in dem es um die Sucht nach dem schnellen Reichtum geht. In Zeiten merkwürdiger Youtube-Werbung schmieriger Finanzcoaches eine ziemlich aktuelle Sache (Uraufführung: Sa, 12.8., 17.-19.8./24.-26.8./31.8./1.+2.9./7.-9.9./14.-16.9./21.-23.9.).
Neben großen Dramen wird auch Musik in der Orgelfabrik großgeschrieben. Die Reihe „In der Welt der Musik“ begrüßt an drei Sommerabenden drei berühmte Gäste: Beethoven (23.8.), Mozart (30.8.) und Verdi (6.9.) geben sich die Ehre – und fiktive Interviews. Garniert mit jeder Menge Musik. -fd
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