Unruhen in Karlsruhe. Bertolt Brecht in den 20ern

Bühne & Klassik // Artikel vom 14.04.2024

Jan Knopf

Jan Knopf, Brecht-Koryphäe, Autor und langjähriger Leiter der „Arbeitsstelle Bertolt Brecht“, hat Kabarettist Gunzi Heil, Patricia Keßler und Roland Brunner zu seiner Revue eingeladen, die dem Brecht der 1920er gewidmet ist – mit Parallelen zu den heutigen 20ern.

2024 erscheint Knopfs „soziale Biografie“ über den Brecht vor dem Faschismus, „Bert Brechts Weimarer Geschichten“, die erstmals den bisher unbekannten BB als Singer/Songwriter und Satiriker vorstellt. Sie erscheint bei J.B. Metzler und hebelt die Forschung aus: So hat Brecht u.a. den Begriff „Song“ schon 1920 als Lehnwort in die deutsche Sprache eingeführt und zwar vor Weill und (fast) alle bekannten Stücke selbst komponiert, u.a. die „Seeräuber-Jenny“, den „Kanonensong“ und den „Barbara-Song“ sowie alle Mahagonnygesänge.

1927 galt er – vor Weills Mitwirken – als „Volkssänger im Zeitalter des Wolkenkratzers“: Bob Dylan entdeckte ihn 1960 als Inspirationsquelle und wurde selbst ’67 in den USA als „Brecht Of The Juke Box, Poet Of The Electric Guitar“ (Village Voice, NYC) bezeichnet. -rw

So, 14.4., 19.30 Uhr, Das Sandkorn, Karlsruhe

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