Via Mediaeval 2024

Bühne & Klassik // Artikel vom 08.09.2024

Ex Silentio

Mittelalterliche Vokal- und Instrumentalmusik in romanischen Gebäuden präsentiert dieses sorgsam kuratierte Festival.

Das Eröffnungskonzert mit den jungen Multiinstrumentalisten des Ensembles Into The Winds in der Kirche Saint-Arbogast (11. Jh.) im Elsass reist musikalisch in den Beginn der 1400er Jahre: Als König Karl VI. für verrückt erklärt wurde, folgten stürmische Zeiten in Frankreich. Das Programm erkundet die musikalische Atmosphäre dieser stürmischen Zeit anhand rarer und unveröffentlichter Musik (So, 8.9., 16 Uhr, Surbourg, Église Saint-Arbogast, Partnerkonzert mit dem Festival „Voix Et Route Romane“).

Ex Silentio hat sich als eines der wenigen griechischen Ensembles auf Alte Musik und Traditionen aus dem Mittelmeerraum spezialisiert und präsentiert das Programm „In Exilium – Dichter und Musiker im Exil an Adelshöfen des Südens“ mit Werken von u.a. Conon de Béthune, Raimbaut de Vaqueiras, Guillaume Dufay und Oswald von Wolkenstein (Fr, 13.9., 19.30 Uhr, Hornbach, St. Fabianstift). Eine romanische Nacht mit dem Ensemble Graces & Voices und dem griechischen Chor Maistores tis Psaltikis Texnis folgt am Sa, 21.9., 20 Uhr, in der Abteikirche Otterberg. Erstere widmen sich sowohl sehr altem gregorianischen Repertoire als auch dem Kontrast von außergewöhnlichen Gesängen, die aus mittelalterlichen Handschriften aus Vorau, Klosterneuburg und Graz stammen. Der griechische Chor singt Kompositionen von Nikolaos Koukoumas, einem Meister der byzantinischen Musik.

Musik aus Mailand, Florenz und Venedig vom 14. bis 15. Jh. präsentiert das Ensemble La Reverdie (So, 22.9., 20.15 Uhr, Dom Speyer, Krypta). Die Musik des Ensembles Sanstierce entführt am So, 29.9., 17 Uhr, im Kloster St. Maria, Offenbach-Hundheim, ins mittelalterliche Al’Andaluz. Das höfische Liebeslied des Hochmittelalters, der Minnesang, war weniger Ausdruck einer schwärmerischen Romantik, sondern viel mehr ein Kunstlied für einen exklusiven höfischen Personenkreis. Das Ensemble Analogion intoniert die sieben „Cantigas d’amor“ des Königs Dinis I. von Portugal (1261-1325), deren Melodien teils erhalten sind und rekonstruiert wurden (So, 6.10., 17 Uhr, Kloster Klingenmünster, Mönchsaal). -rw

8.9.-6.10., Elsass/Rheinland-Pfalz
Tickets: tickets.inka-magazin.de

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 6 und 7.

WEITERE BÜHNE & KLASSIK-ARTIKEL