Viel Lärm und Herzschmerz

Bühne & Klassik // Artikel vom 14.06.2008

Die Ettlinger Schloss­festspiele starten.

Fröhliches Lärmen wird im Ettlinger Schlosshof anheben. Und das mit Grund. Die Schlossfestspiele werden 30 Jahre alt, der Festspielgründer Kurt Müller-Graf 95. Wenn das nichts ist!

Die Fete zieht sich durch die gesamte Spielzeit vom 14. Juni bis 17. August. Intendant Udo Schürmer hat trotz jetzt völlig überdachter und verbesserter Tribüne ein ziemlich "wasserdichtes" Programm zusammengestellt: ein Musical (wenn auch ein relativ unbekanntes mit englischem Titel), eine Shakespeare-Komödie (zieht immer) und natürlich Kultur für Kinder. Dazu gibt es die bewährte Mischung aus Kabarett ("Marino" im Padellino), eine rkulinarisch angereicherten "kleinen Oper" im Erbprinz ("Die Liebesabenteuer des Chevalier Faublas", inkl. Fünf-Gang-Menü) und einer Musical-Gala.

Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" (Premiere: 4. Juli) ist ein turbulentes und folglich so gar nicht leises Spiel um Liebe, Eifersucht, kleine Intrigen und Sticheleien, die sich am Ende durch göttliche Fügung in nichts auflösen, wenn man glaubt, den Knoten nicht mehr entwirren zu können. Zurück bleibt ein unterhaltenes Publikum, das sich bes­tens über die Schwächen anderer amüsiert hat (Regie: Reinhardt Friese). 1-A-Klassiker.

Das Musical "The Scarlet Pimpernel" (Premiere am 26.6.) inszeniert Hausherr Udo Schürmer selbst. Eine Frau zwischen zwei Männern in der Zeit der Französischen Revolution, und natürlich gerät die Liebe in die Mühle der politischen Ränke und Intrigen (Les Misérables, drei Musketiere und Zorro lassen grüßen); ein Mantel- und Degen-Spektakel macht sich vor der Schlosskulisse immer bestens. Den Stoff gibt es auch verfilmt als das "Scharlachrote Siegel" bzw. die "Scharlachrote Blume". Die Musik ist eher klassisch orientiert (Zwölf-Mann-Orchester).

"Ritter Kamenbert" (ab 14. Juni) berichtet schließlich von den Zerwürfnissen des Königs Gorgonzola mit seinem Prinzen Weichkäse aus der Kategorie Warmduscher und Weichei. Mit Romadurs Hilfe lässt sich das Generationen-Problem lösen. Infos/Kartenbestellungen online; dort auch Infos zum Parken, da durch die Baustelle am Lauerturm mit Behinderungen gerechnet werden muss. -hs

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