INKA #62
Inka Ausgaben // Artikel vom 10.11.2010
In dürren zehn Zeilen verkündete das Presseamt, dass sich Stadt, Land und Staatstheater beim Sparen auf einen Weg verständigt haben.
Der soll „dem Badischen Staatstheater in allen drei Sparten die weitere Arbeit auf bisherigem künstlerischem Niveau“ ermöglichen. Zu hoffen ist, dass dies auch dem ZKM gelingt.
Wir dachten schon, Maskottchentreffen bilden künftig die weltweite kulturelle Strahlkraft der Stadt. Dieser völlig bescheuerte „Event“ kostete – angeblich – nur eine mittlere fünfstellige Summe. Also fast nix; rund 7,5 Mio Euro liegen ja in einem Geheim-PR-Topf für die Jahre 2010-2014, den KASIG, Stadtmarketing und City Initiative für das „Baustellenterror-Marketing“ verwalten. Ein Schelm, wer über diese großen Steuergelder Transparenz einfordert.
Für unseren Nahverkehr opfern wir doch gerne für mehrere Generationen Kultur, Bildung, Infrastruktur. Unglaublich aber, dass der Herrscher aus dem Alpenland eben mal noch für 70 Mio. neue Straßenbahnen bestellte und „übersah“, dass die 50-prozentige Landesförderung seit Jahren gekappt ist.
Wir sind mal gespannt, wann der OB auch hier die Reißleine zieht – wie bei der vorweihnachtlichen Sperrung der Kriegsstraße, die das bürgernahe Tiefbauamt plante. Auch die Schließung der beliebten Stadtinformation am Marktplatz ist ein Skandal: Der schmucke Bau dient nun ausschließlich...na wem wohl? Das nennt man denn wohl Nahverkehrsterror.
Schöne wilde Einkaufszeiten wünschen
Roger Waltz & das gesamte INKA-Team
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Kommentar von Rainer Geschke |
Im Vorwort zu INKA#62 wird der Eindruck erweckt, als käme der "Baustellenterror" - womit ja im wesentlichen der Bau des Stadtbahntunnels gemeint ist - dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zugute. Dies ist ja gerade nicht der Fall. Es handelt sich um ein städtebauliches Projekt. Der aus Töpfen des ÖPNV finanzierte Stadtbahntunnel führt tatsächlich zu einer Verschlechterung desselben. Das ist der Skandal, den sie beschreiben sollten. ÖPNV und Kultur gegeneinander auszuspielen ist falsch. Beides ist für die Menschen da. Oberirdisches Reisen mit Bus und Straßenbahn ist Kultur.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Geschke