INKA Stadtmagazin #162

Inka Ausgaben // Artikel vom 02.05.2022

INKA Stadtmagazin #162

Willkommen zu unseren Mai-Ausgaben, deren Cover beide dem Thema Outdoorkunst und -skulptur verbunden sind.

Der Metallbildhauer Jürgen Heinz aus Lorsch in fast Nordbaden macht ganz fantastische bewegliche Metallkunst und ist Part des neuen Skulpturengartens in Schweigen am Deutschen Weintor nahe Weißenburg. Von ihm stammt das Cover unserer „INKA Regio“-Ausgabe. Wie Heinz ist in Schweigen auch der aus Kuba stammende Berghausener Bildhauer, Maler und Objektkünstler Pavel Miguel vertreten. Seine – noch – als Figurine produzierte Kopfskulptur „El mudo – Der stumme Mann“ ist bereits im Kleinformat ein heftiges Erlebnis, aber auch ein Statement an erhabener, ewiger Anmut. Nun, so heftig wie es eben gerade ist.

Vernunft ist ja nicht nur bei Lauterbach sekundär: Nachdem er eben die Maskenpflicht weitgehend aufhob, fabuliert er von Omikron-Killervarianten. Die Maskenpflicht werde wieder kommen im Herbst. Ach. Auch ein paar andere Leute hatten sich schon gedacht, dass sowas passieren könnte. Noch besser ist das mit dem Atomkrieg, weshalb die Ukraine sich nicht massiv verteidigen dürfe. Meinen so wohl Scholz und Teile der Russland-affinen SPD (und der Kreml). 2022 pumpt Deutschland derzeit in die Kriegsmaschine Russland 32 Mrd., 1,6 Mrd. für schwere Waffen will man im Gegenzug ausgeben. Nun, ich bin für einen Gasboykott gegen Russland, Öl sowieso. Nur: Dann gibt es gar kein Papier mehr, wir müssten in Ungarn drucken, dann vermutlich bei einer von Orbans Leuten kontrollierten Druckerei. Viele Papierproduzenten arbeiten mit Gas, nur wenige sind autark mit eigenem Kraftwerk unterwegs.

Fazit aus INKA-Sicht: Anders als die Gastronomie war unser „kommerzieller Kulturbetrieb“ kaum für Corona-Hilfen gut. Wir verzeichnen aber – nicht erst seit dem Ukrainekrieg – über 50 Prozent Papierpreiserhöhungen seit Ende 2021, die Lage ist nach wie vor kritisch unwägbar. Auch für die vielen in oft prekären Verhältnissen lebenden KünstlerInnen hat der Krieg und die fröhlich korrespondierenden Papierpreise direkte Auswirkungen: Alle für die künstlerische Produktion oder Kataloge notwendigen (Spezial-)Papiere, Karton, Pappen sind extrem viel teurer geworden.

Womit wir bei einem weiteren angedockten Thema sind: Die hiesige Kunstszene ist nicht nur durch Corona schwer in Mitleidenschaft gezogen, es mangelt nach dem Aus der Ateliers am Hbf. KA weiter an bezahlbaren Ateliers, an Ausstellungsflächen und damit Verkaufsmöglichkeiten. Zuletzt kam das Aus für die Räume der Poly Produzentengalerie. Karlsruhe hat zwei Kunsthochschulen, sonst aber fast keine Geisteswissenschaften. Hieraus resultiert das – bundesweit einzigartige – Konzept des INKA Verlags für ein kostenfreies Stadtmagazin mit Kunst als permanentem, monatlichen Schwerpunktthema.

Der Verlag legt daher seine im Corona-Sommer 2020 begonnene „Kunst für INKA“-Soli-Aktion wieder auf: Parallel zur „art Karlsruhe“ wird im P8 in Bulach vom 8. bis 10.7. unter dem Titel „ZART“ und gemeinsam mit der UND Plattform ein Kunst-Musik-Forum entstehen. Mehr zur Ausschreibung und dem Konzept hier. Musikalisch unterfüttert wird die Ausstellung von Popmusik aus Afrika, der spannendsten des Planeten. Seit 2019 gibt’s dazu eine kuratierte Spotify-Playlist (www.inka-afro-tunes.de), seit Mai 2021 auch eine monatliche zweistündige „INKA Afro Tunes“-Sendung beim Querfunk (Sa, 7.5., 14-16 Uhr, 104,8 MHz, www.querfunk.de).

Außerdem haben wir an Fronleichnam (Do, 16.6.) ab 13 Uhr und bis 22 Uhr eine „INKA Afro Lounge“ geöffnet, es gibt Kaffee, Sekt, Croissants und Kuchen. Zur Matineezeit um 14 Uhr holen wir endlich die wegen Corona verschobene Lesung von 2020 mit den Finalistinnen des Paul-Celan-Lyrikwettbewerbs nach. Thema der gemeinsam mit Ondine Dietz (Die neue Fledermaus) ursprünglich für 25.11.2020 geplanten Lesung war: Flucht, Vertreibung. Es ist zwei Jahre später leider noch aktueller geworden. Im Anschluss gibt’s bis 22 Uhr als Tages-Open-Air lässige bis groovige Afrobeats von Selecta Martin Guß, Roger Waltz und Gästen. Alles outdoor und teilüberdacht im renovierten Innenhof des Clubs Die Stadtmitte. Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste und hoffen, auch afrikanisches Essen anbieten zu können.

Roger Waltz für das INKA-Team

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