INKA Stadtmagazin #177
Inka Ausgaben // Artikel vom 01.11.2023
Wir sind inmitten der veranstaltungsreichsten Monate, was man diesen November-Ausgaben ansieht, aber es ist doch weiter mit bald 20 Grad so warm, dass Weihnachten offenbar zu einem öffentlichen Schaumbade-Event im Rappele – frei nach Bruno Labbadia – „umsterilisiert“ werden kann.
Dort ist übrigens das Milchhäusle mit Tischen und Stühlen direkt am Ufer des Rheins nun auch im Winter geöffnet, ein tolles „Nacherholungsziel“. Da der Rhein kaum Wasser hat, sind die Sandbänke auch für Kinder zum Erkunden geeignet.
Apropos Labbadia: Der Rasen im neuen Wildpark glich bisher ja einer Art Wildschweintestgelände, womit wir wieder in Rappenwört wären, denn deren Gehege dort werden „rückgebaut“. War mal ein Ausflugsziel. Wichtig. Aber wir wollten ja zum Rasen. Anfang November soll dort nun Rasen implantiert werden, in KSC-Eigenregie, bisher ist man dort schon beim bloßen Drüberlaufen umgeknickt, weil er so viele Erdlöcher hat. Kein Wunder, dass wir sprichwörtlich so schlecht „dastehen“.
Auch unser Cover ist dem neuen Lifestyle angepasst. Grün, mit britischem Greenkepper-Rasen und sich auffaltendem endlosen Radweg. Ein Trip. Der aus Karlsruhe stammende Künstler Jim Avignon ziert mit seinem „Bicycle Day“ unser Cover – der Berliner Street-Art-Künstler ist einer der zeitgenössischen Hauptprotagonisten einer neuen großen Schau in Böblingen, die sich dem „Rausch“ im 20. Jh. widmet. Durch nichtangepasste Gesetze ist LSD übrigens tatsächlich wie Waschmittel oder Weingummi im Web frei erhältlich. INKA erhält dafür sogar Onlinewerbeanfragen.
Aber finden wir etwa gut, dass sich Jugendliche Trips wie Dragees einwerfen, dann noch am Kolpingplatz-Kiosk Lachgasampullen bestellen, um diese samt Bier dann auf dem Kinderspielplatz zu verzischen und sich dort nachts halbtotzulachen? Wo trafen wir Jim Avignon zuletzt, als er auf Heimatbesuch war? Richtig, im Café am Kolpingplatz. Wir nehmen es eher wie das Presseamt der Stadt, die sich dem Thema Hitze mit dem „Plan °C“ energetisch entgegenstellt, da Plan A und B wegen nicht relevanter Hitzevorkommen in den vergangenen Jahren schon durch sind. Der Tippfehler im Bild flasht einfach total und macht den realen Trip zu einem Abgesang auf jedwede ernsthafte grüne lokale Klimapolitik (Abb. rechts: Screenshot karlsruhe.de).
Wo waren wir? Beim Sonnenschirm als Hitzeschild? Beim Rasen? In Rappenwört oder am Kolpingplatz? Unweit davon spürten wir bei unserem großen und sehr gewissenhaft durchgeführten Sekt-alkfrei-Test die massive lachgasartige Wirkung bloßer Kohlensäure. Der Beweis: INKA-Redaktionsleiter Patrick Wurster lachte sich bei der abschließenden Frage, ob er noch ein kleines „echtes Bier“ zum Finale trinken möchte, erst mal halb kaputt: „Um Gottes willen, wenn ich jetzt in eine Polizeikontrolle komme, fesseln die mich und schleppen mich zur Blutabnahme oder gleich in die Kaiserallee!“
Von daher: Der reale Wahnsinn dieser Welt lässt sich z.B. bei einem Café im Segafredo gleich viel besser aushalten, wo der Künstler Raimund Vögtle eine faszinierende undergroundige Ausstellung zum Thema „Wahnsinn der Welt“ präsentiert. Nicht nur für alle, die beim ersten Husten der AfD schon jede Ethik und Moral über den Zaun hängen.
Interviews mit Bridget Breiner und Sasha Waltz zieren unsere nochmals erweiterte Berichterstattung über das Festival „Tanz Karlsruhe“. Unterstützt die Kultur – Mitte November entscheidet der Gemeinderat, wie sich die Kürzungen ausgestalten – und ob man hier tatsächlich so schlau ist, sich freiwillig selbst zu schwächen: Jeder Euro an Kürzung durch die Stadt wird vom Land mit gleicher Münze heimgezahlt. Aus der (angekündigten) 1,5-Prozent-Kürzung werden so drei Prozent – was bei energieintensiven Häusern wie ZKM oder Staatstheater, die durch die (erhöhten) Personalkosten ohnehin am Limit sind – kapitale Auswirkungen haben könnte.
Alla gut: Jeder schwätzt so gut er kann, da ist schon der nächste dran. In diesem Sinne: Viel Spaß und kulturelle Inspiration mit dieser Ausgabe!
Der Redaktionsschluss für unsere Winter-Doppelnummern Dezember/Januar ist am Fr, 10.11., Anzeigenschluss am Mo, 20.11. In den Endspurt geht die Edition 2024 des INKA Cityguides Einzelhelden, mit dem wir empfehlenswerte Läden, Gastro, Kulturanbieter, Kreative und Bildungseinrichtungen vorstellen. Wer vertreten sein möchte, erhält alle Buchungsinfos auf www.einzelhelden.de.
Roger Waltz & die INKA-Crew
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