18. Stummfilm-Festival Karlsruhe

Kino & Film // Artikel vom 04.02.2020

Um das Stummfilm-Festival den Studenten der Karlsruher Hochschulen besser zugänglich zu machen, wird die 18. Ausgabe unter den beiden Leitgedanken „Revolution! Kino in deutscher Umbruchzeit / 100 Jahre ‚Das Cabinet des Dr. Caligari‘“ um gut vier Wochen vorverlegt.

Der expressionistische und wohl bekannteste deutsche Stummfilm läuft zur Eröffnung (Di, 19.30 Uhr, Musik: Stephen Horne & Frank Bockius), während das „Filmkonzert“ den weltberühmten „General“ (Sa, 19 Uhr, Musik: Capella Obscura) von und mit Buster Keaton präsentiert.

Außerdem gezeigt werden u.a. „Alkohol“ (Do, 21 Uhr, Musik: Stephen Horne) von E. A. Dupont, Robert Reinerts „Opium“ (Fr, 21.30 Uhr, Musik: Günter Buchwald), „Rose Bernd“ (Mi, 19 Uhr, Musik: Karlsruher Improvisationschema), die Verfilmung des Dramas von Gerhard Hauptmann, und die während der Kriegszeit entstandene Komödie „Die Heimkehr des Odysseus“ (Mi, 21 Uhr, Musik: Reiko Emura & Shinichi Minami), jeweils mit Henny Porten in der Hauptrolle; der damalige Superstar Pola Negri ist in „Mania“ (Do, 19 Uhr, Musik: Stephen Horne) zu sehen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient der als „sozialistischer Problemfilm“ angekündigte „Söhne des Volkes“ (Fr, 19 Uhr, Musik: Günter Buchwald) vom dänischen Regisseur Holger-Madsen, der in Deutschland wenige Tage nach dem 9.11.1918 uraufgeführt wurde.

Zu den wenigen Komödien im Programm zählen die unmittelbar zuvor laufende Wahlkampfsatire mit Anna Müller-Lincke und der mit den Geschlechterrollen spielende, nur noch in einer einzigen 35mm-Kopie der Deutschen Kinemathek existente und folglich äußerst selten gespielte Kurzfilm „Das Luxusweibchen“ (Sa, 22 Uhr, Musik: Sabine Zimmer). Er bildet mit „Der grüne Vampyr“ den Abschluss des Festivals, das nach der jüngsten Doppelhaushaltsabfuhr nun von der Sunrise Foundation aus San Diego mit einem vierstelligen Betrag wertgeschätzt wird. -pat

Di-Sa, 4.-8.2., Stephansaal & Kinemathek, Karlsruhe
www.stummfilmfestival-karlsruhe.de

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