Dokka 11

Kino & Film // Artikel vom 08.05.2024

Das leere Grab (Foto: Salzgeber/Kurhaus Productions)

AutorInnen, Redakteure, Filmemacher und Hörstückproduzenten werfen beim „Dokka“-Festival zum elften Mal einen vielfältigen und oft ungeschönten Blick auf das, was ist.

20 Dokumentarfilme und Hördokumentationen umfasst das von der aus Christine Reeh-Peters, Wolfram Wessels, Carmen Beckenbach, Sebastian Schönfeld und Festivalleiter Nils Menrad bestehenden Auswahlkommission zusammengestellte fünftägige Programm. Zentraler Veranstaltungsort ist die Kinemathek; zusätzliche Vorstellungen finden zum dritten Mal in der Schauburg statt. Gezeigt werden Arbeiten, die in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind.

Der Eröffnungsfilm richtet den Blick auf die deutsche Kolonialherrschaft: In „Das leere Grab“ (Mi, Kinemathek; Do, Schauburg, 19 Uhr) erzählt das deutsch-tansanische Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay von den Traumata, die sie in tansanischen Gemeinschaften bis heute hinterlassen hat. Ein ergreifend-humorvoll-poetisches Bild zeichnet „Ceci n’est pas une guerre“ (Do, Kinemathek; Fr, Schauburg, 19 Uhr) mit einem menschenleeren Paris in der Corona-Zeit, das zwei Freunde durchstreifen. Ein weiteres Highlight ist die Originaltoncollage „Herz über Kreuz“ (So, 18.30 Uhr, Kinemathek) über Glaube, Freiheit, Angst und die Absurdität der Sünde der aus Karlsruhe stammenden Monika Kursawe.

Beim erstmals angebotenen interaktiven „Klangspaziergang“ (So, 11 Uhr) erkunden die Teilnehmer in der Innenstadt geleitet von „Signal“-Sprachnachrichten Geschichten übers Geben und Nehmen. Im Passagehof erwartet alle Festivalbesucher ein gemeinsames Frühstück (Do+So, 10 Uhr) und in Koop mit der AG Dokumentarfilm Südwest findet wieder ein offenes Treffen (Do, 19 Uhr) für alle Filmschaffenden und Interessierten statt, bei dem Künstler aus Ba-Wü aktuelle Konzepte, Ideen und Projekte sowie Rohschnittfassungen präsentieren.

Bei der abschließenden Verleihung (So, 20.30 Uhr) mit dem „Dokka-Festivalpreis“ (10.000 Euro) geehrt wird der beste Dokumentarfilm, dessen Wiederholung den traditionellen Festivalabschluss markiert, sowie das beste Hörstück. Obendrein vergibt die Ursula Blicke Stiftung zum dritten Mal ihr mit 15.000 Euro dotiertes „Dokka-Recherche-Stipendium“. Mit dem kostenpflichtigen Onlinepass lassen sich vom 8. bis 19.5. viele Programmpunkte via Web verfolgen, darunter auch sämtliche Künstlergespräche, die im Nachgang jeder Film- und Hörvorführung im Kinematheks-Foyer geführt werden. -pat

Mi-So, 8.-12.5., Kinemathek & Schauburg, Karlsruhe
www.dokka.de

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