Kinemathek: Erstaufführungen

Kino & Film // Artikel vom 16.03.2019

Mit drei bemerkenswerten Erstaufführungen wartet die Kinemathek in den kommenden Wochen auf.

In der Satire „Die Maske“ (16.-24.3.,) von Małgorzata Szumowska reflektiert eine der interessantesten Regisseurinnen des zeitgenössischen Autorenkinos die Zustände in Polen zwischen Bigotterie, enthemmtem Konsum und sensationslüsternen Boulevardmedien: Nachdem sich der durch einen Unfall entstellte Bauarbeiter Jacek einer Gesichtstransplantation unterzogen hat, wird ihm die nach und nach entstehende größte Jesusstatue der Welt immer ähnlicher…

Eine der ungewöhnlichsten Dokus der letzten Zeit ist Valeca Peters’ „Helmut Berger, meine Mutter und ich“ (29.3.-3.4.): Mama ist schockiert, dass die Ikone ihrer Jugend nur noch ein suchtkranker, verwirrter Schatten seiner selbst ist und coacht den einst schönsten Mann der Welt.  Während der kapriziöse Schauspieler auf dem Sofa vor der Kamera sein Leben ausbreitet, verwischen die Grenzen zwischen Filmteam, Star und Familie.

Und Jean-Luc Godard setzt sein sich alle Freiheiten nehmendes Spätwerk fort: „Bildbuch“ (4.-7.4.) ist ein rauschhaft-assoziativer Gedankenfluss in fünf Kapiteln über die Zeit, die Schönheit des Kinos und die Schrecken des 20. Jahrhunderts, für den der unermüdliche Avantgardist seinen Off-Kommentar höchstpersönlich auf Deutsch eingesprochen hat. -pat

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