Kurzfilme zum Thema Arbeit

Kino & Film // Artikel vom 20.09.2007

Mit der Arbeit ist es so eine Sache. Der Staat gibt Milliarden aus, doch die Zahl der ordentlich bezahlten Beschäftigten scheint sich nicht zu erhöhen.

Neuerdings hat man im Verschwinden der Arbeit sogar ein kulturelles Phänomen erkannt, und diverse bundesnahe Institutionen wetteifern mit Veranstaltungen zum Thema. "Zukunft der Arbeit" heißt das und bringt vor allem denjenigen Arbeit, die sowieso schon zu tun haben – Kulturbürokraten (wobei diese allerdings zumeist unter ihrem Dasein mit ständig zu verlängernden Zeitverträgen gequält sind). Neben viel Leerlauf und Subventionsabgreifungen hat diese "Zukunft der Arbeit" aber auch Erfreuliches hervorgebracht: die Kurzfilm-Kompilation "mach doch, was du willst".

Elf Kurzfilme sind zu sehen, und wie immer bei Kurzfilmzusammenstellungen ist für jede und jeden etwas dabei, was sie oder er mögen oder ablehnen kann. Zum Publikumsliebling dürfte der Beitrag "Peters Prinzip" avancieren, in welchem mit drollig animierten Tieren eine Einführung in Grenzbereiche der Wirtschaftswissenschaft gegeben wird.

Dem Volk vor dem Arbeitsamt aufs Maul geschaut hat Jochen Hick in "Deutschland – Ein Herbstmärchen", ein längerer Kurzfilm, in dem sich Günther Beckstein zur allgemeinen Überraschung als Softie und "Herz-Jesu-Sozialist" outet.

Den Absurditäten des "Zweiten Arbeitsmarkts" geht "Waldmeister" nach. Der bei weitem stärkste Beitrag, "Wie ich ein freier Reisebegleiter wurde", wurde für den Schluss aufgehoben. Der Film zeigt zwei Existenzgründer: Einer lebt vom Einsammeln von Pfandflaschen, der andere davon, dass er Fahrgäste mit seinem Gruppenticket mitnimmt. Dazwischen ein (offenbar echter) NTV-Mensch, der begeistert davon erzählt, wie toll es ist, ohne Kündigungsschutz arbeiten zu dürfen. Flaschensammeln als Existenz? Da fragt man sich schon, in was für einer Gesellschaft man lebt. -A.O.F.

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