9. Europäische Quilt-Triennale

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 09.02.2025

Judith Mundwiler – „Fragmente des Alltags“

Die Entwicklung der Kunstform Quilt von der überwiegend funktionalen Decke zum autonomen Kunstwerk innerhalb der vergangenen 50 Jahre ist beeindruckend.

45 zeitgenössische Quilt- und Textilkunstwerke aus elf Nationen zeigen in dieser Schau, dass Kreativität, künstlerische Inspiration und zeitkritische Aussagen nicht allein der Malerei, Bildhauerei, Grafik und Fotokunst vorbehalten sind.  Ausgewählt wurden die hochkarätigen Exponate von einer fünfköpfigen internationalen Jury aus über 130 Einsendungen. Der erste Preis im Nachwuchs ging an die slowakische Künstlerin Jessica Tonková, deren dreidimensionale Arbeit „Connecting/Spájanie“ sich mit dem Zusammenhalt der Generationen beschäftigt.

Die Schweizerin Judith Mundwiler erhielt den „Preis für Innovation im großen Format“ für ihre aus alltäglichen Papierabfällen bestehende Arbeit „Fragmente des Alltags“, einem Zeitdokument aus auf Post-it-Zettel hingeworfenen Gedankenstützen. Sie erhielt 2018 auch den „Doris Winter-Gedächtnispreis“ von 5.000 Euro, der 2025 zu gleichen Teilen an zwei Arbeiten ging, die sich mit den Auswirkungen von Gehirnerkrankungen bzw. Überlastungen auseinandersetzen: „Demenz – Versinken im Vergessen“ von Christa Ebert und „Kopflast“ von Monika Sebert.

Die neunte „Europäische Quilt-Triennale“ tourt nach der Eröffnung in Heidelberg weiter nach St. Gallen und Dormagen-Zons, auch Tampere in Finnland ist im Gespräch. -rw

9.2.-4.5., Mi/Sa/So 13-18 Uhr, Textilsammlung Max Berk, Heidelberg

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