Akademische Werkstätten: Eine neue Bleibe für das künstlerische Erbe des Karl Peter Muller

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.04.2022

Als Begründer der Gastroklassiker Tangente, Ubu und Krokodil hat sich Karl Peter „Charlie“ Muller in Karlsruhe verewigt.

Sein künstlerisches Erbe zu erhalten, haben sich die derzeit noch in Forst befindlichen Akademischen Werkstätten zur Aufgabe gemacht. Damit dieses Vermächtnis auch zukünftig gesichert ist, suchen die AkadeWe dringend eine neue Bleibe zur Miete oder zum Kauf in Rastatt, Baden-Baden, Karlsruhe, Bruchsal, Heidelberg, Mannheim oder der Pfalz. Für Lager, Atelier und Ausstellungsfläche werden min. 200 bis 300 Quadratmeter benötigt, die Räume müssen u.a. eventtauglich sein und über eine gute Verkehrsanbindung verfügen; helfende Hände und Sachleistungen sind ebenfalls willkommen.

Wer erfolgreich vermittelt, erhält ein Originalkunstwerk von KPM. Auch die Kunst im Allgemeinen zu fördern, steht auf der Agenda des gemeinnützigen Kunstvereins, der 1993 vom Künstler selbst gegründet wurde und seit seinem Tod im Jahr 2000 das Werk des gebürtigen Mannheimers verwaltet; darunter 650 Leinwände, 1.000 Papierarbeiten sowie 100 Skulpturen, vielfach aus maltesischem Kalkstein, und Keramiken, die Großteils an der Karlsruher Majolika entstanden sind. Tochter Josefine Müller leitet zusammen mit Familie und Freunden die Werkstätten, deren Programm neben Ausstellungen, literarischen Vorträgen und Musikveranstaltungen auch Workshops für Einsteiger wie arrivierte Künstler umfasst. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Technik, sondern der Einzelne mit seinen individuellen Ausdrucksmöglichkeiten. Ganz nach KPMs Motto „Kunst ist die Art und Weise, wie ich mit mir und den Dingen umgehe.“

Sein weder in Stil noch Technik einzuordnendes Schaffen umfasste die gesamte Bandbreite – Malerei, Collage, Bildhauerei, Performance sowie Literatur und Musik flossen ineinander: Aus Geräuschen und Gerüchen wurden Bilder, aus Bildern Texte, aus Texten Skulpturen, aus Skulpturen Räume, aus Räumen Musik. „Frei ist, wer Grenzen überschreitet“, sagte Muller, für den es keine Trennung zwischen den Gattungen gab. Nur seinem eigenen Kunstbegriff verpflichtet, gründete er 1986 die Akademischen Werkstätten für freie Malerei. -pat

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