art Karlsruhe 2010
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 04.03.2010
Im verflixten siebten Jahr und voll auf Erfolgskurs!
Die art Karlsruhe hat sich bei Sammlern, Besuchern und Händlern ins Herz gemeißelt. Die Messe ist zwar perfekt, aber sie darf nicht Routine werden, meint Ewald Karl Schrade, Initiator und Kurator der Karlsruher Kunstmesse art, die bereits in die siebte Runde geht.
Vom 4.-7.3. verwandeln sich die vier lichtdurchfluteten Messehallen wieder in ein Eldorado zeitgenössischer Kunst. Präsentiert wird gemäß bewährtem Konzept Malerei, Plastik, Zeichnungen, Grafik, Multiples und Fotografie der Klassischen Moderne und der Gegenwart. Auch die großräumigen Skulpturenplätze bleiben als besonderes Merkmal erhalten.
Längst zum Pflichttermin avanciert, strömten vergangenes Jahr über 40.000 Besucher auf die art. Was gibt es Neues, wie zufrieden ist der Projektleiter mit „seiner“ Kunstmesse und was erwartet das kunstinteressierte Publikum 2010?
INKA: Herr Schrade, sind Sie zufrieden mit dem, was Sie erreicht haben?
Ewald Karl Schrade: Mit dem Erfolg, der positiven Resonanz bin ich durchaus zufrieden. Wir haben mit etwa 200 Ausstellern die optimale Zahl erreicht, wir bespielen auch 2010 wieder alle vier Hallen mit einem großzügigen Eingangsbereich, der die Besucherströme nach rechts oder links leitet, dadurch wird der Andrang halbiert. Wir wollen die Qualität verbessern, weiter wachsen möchten wir nicht. Das alles ist die Frucht jahrelanger Bemühungen. Kürzlich habe ich einen Brief aus dem Jahre 2003 gefunden, in dem ich bereits auf die Tatsache hinwies, dass in Baden-Württemberg deutschlandweit die meisten privaten Kunstsammler ansässig sind. Soeben veröffentlichte das Kunstmagazin art hierzu eine Studie. Mir war schon damals klar, dass der Standort Karlsruhe eine famose Lücke zwischen Köln und Basel schließen würde und eben durch die große Anzahl an Privatsammlungen auch genug potenzielle Käufer kommen würden. Meine präzisen Ankündigungen haben sich bewahrheitet.
INKA: Wie geht es den Galeristen auf der art?
Schrade: Die Galerien sind über die Standgebühren die eigentlichen Finanziers der art. Sie sind mit ihren Umsätzen bislang sehr zufrieden. Die Stimmung ist gut, ich wollte eine Messe der Kollegialität machen, das hat funktioniert. Es geht um die Kunst, auch ich als Galerist wähle meine Künstler nicht in erster Linie nach deren Verkäuflichkeit, am Anfang steht die Wertschätzung. Natürlich muss man als Galerist auch verkaufen, ich bin daher auch den Sammlern sehr dankbar, dass sie die art Karlsruhe angenommen haben. Die meisten Galeristen kommen gerne wieder, schwärmen von der art, trotzdem gibt es ausreichend Fluktuation. Wir haben hier quasi eine Kulturfabrik mit internationalem Wirkungsgrad zum Nulltarif aus dem Boden gestanzt. Durch die art hat sich Karlsruhe als Kunstplatz etabliert, das zeigt sich auch an der wachsenden Galerienlandschaft.
INKA: Diesmal wird es eine Sonderschau mit zeitgenössischer Kunst aus Südafrika geben. Wie kam der Kontakt zustande?
Schrade: Südafrika hat eine äugen WM-Land für Furore sorgen. Die Galerie Herrmann aus Berlin ist spezialisiert auf afrikanische Kunst und wird uns ebenso unterstützen wie die Gallery Momo aus Johannesburg. Es werden keine Schnitzereien zu sehen sein, so viel ist sicher.
INKA: Erstmals wird wohl auch die Ankaufkommission des Bundes über die Messe schlendern...
Schrade: Ja, wir haben die Zusage, acht Personen haben Hotelzimmer gebucht und werden kommen. Ich hoffe, dass sie viele große Arbeiten kaufen werden.
INKA: Was erwartet die Besucher noch an Neuigkeiten?
Schrade: Eine zusätzliche Sonderschau präsentiert erstmals Arbeiten aus einer Schweizer Videokunst-Sammlung, damit wird auch die bislang weniger vertretene Videokunst auf der art Einzug halten.
art Karlsruhe. 4.3. - 7.3.; Öffnungszeiten: Do, 4.3.-So, 7.3., 12-20 Uhr, So, 7.3., 11-19 Uhr, Messe Karlsruhe, Eintritt: Tageskarte 16 Euro (ermäßigt zwölf Euro), Abendkarte ab 17 Uhr zehn Euro, 2er Tageskarte 24 Euro (ermäßigt 20 Euro), 3er Tageskarte 32 Euro, Gruppe (ab zehn Personen) je zwölf Euro; die Tickets beinhalten reduzierte Eintrittspreise ins ZKM, Badische Landesmuseum, Staatliche Kunsthalle und die Städtische Galerie
www.art-karlsruhe.de
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