Aus „jüdischem Vermögen“

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 07.06.2016

In den ersten Jahren des NS-Regimes war es wohlhabenden jüdischen Mitbürgern noch möglich, sich durch Veräußerung von Teilen ihres Vermögens ihre Ausreise zu erkaufen.

In diesem Zusammenhang kamen Grafiken aus der Sammlung des damals in Badenweiler ansässigen Arztes Hermann Haymann an die Kunsthalle Karlsruhe, von denen die meisten nach der Ratifizierung des Washingtoner Abkommens 1999 restituiert wurden.

Die in der Kunsthalle präsentierte Ausstellung zeigt Blätter, die jetzt im Zuge der Provenienzforschung hätten zurückgegeben werden können, worauf die mittlerweile 97-jährige Erbin Haymanns aber verzichtete. Mit Unterstützung des Zentralfonds erwarb die Kunsthalle die Blätter, zu denen Grafiken von Max Beckmann, Otto Dix, Lionel Feininger und Käthe Kollwitz gehören. Parallel dazu ist in der Jungen Kunsthalle noch mit „Formlos“ Kunst der ersten Nachkriegszeit zu sehen. -ChG

Haymann: bis 3.7., Kunsthalle; Formlos: bis 14.8., Junge Kunsthalle Karlsruhe

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