Badischer Kunstverein

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 13.07.2020

Mit künstlerischen Mitteln untersucht Jeremiah Day die Möglichkeiten individuellen und kollektiven politischen Handels inmitten der komplexen Realitäten von heute.

Keine einfache Angelegenheit, das schafft kein Mensch alleine. So ist die Einberufung einer Art partizipativer Bürgerversammlung in Karlsruhe integraler Bestandteil seines Ausstellungsprojekts „If it’s for the people, it needs to be beautiful, she said“. Sie setzt sich aus Workshops, Performances und Vorträgen zusammen. Nach der Zwangspause soll dies so gut es geht nachgeholt werden, die Ausstellung wurde bereits bis mindestens 30.8. verlängert. In deren Zentrum steht die patchworkartige Installation „The Opposite Of Fatalism“, die sich über die Monate prozessual erweitert.

Wie sieht die Kultur einer multiethnischen Demokratie aus? Eine nicht nur in den USA hochaktuelle Frage, der sich Day mit den Mitteln der Kunst annähert. Auch sein amerikanischer Landsmann Rory Pilgrim sucht nach Formaten des Austauschs beim Angehen aktueller globaler Problematiken. Der Film „The Undercurrent“ entstand mit jungen KlimaaktivistInnen aus Boise in Idaho und dokumentiert den privaten Umgang mit globalen Problemen.

Basierend auf dem Soundtrack des Films produzierte der Künstler im Rahmen der Ausstellung die Vinyl-LP „Maximum Crisis / Maximum Calm“ und setzt ein eindrucksvolles Statement in Zeiten der Klimakrise. Kompositionen von Pilgrim paaren sich mit Songs sowie Wortmaterial, das parallel zum Film entstand. Am Ende steht die Rede „Today And Forever“ des jungen Klimaaktivisten Liam Neupert. Die Platte ist über den Kunstverein und das Label Apparent Extent zu erwerben. -fd

Day + Pilgrim: bis mindestens 30.8., Badischer Kunstverein, Karlsruhe

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