Buchstabensuppe
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 16.05.2010
Das „F“ und das „T“ sind Hauptpersonen bei Josua Reichert – so wie übrigens alle anderen 24 Buchstaben auch.
Der „poetische Typograph“ inszeniert seine Letter wie Stars – egal ob lauter Vokal oder nebensächlicher Konsonant. So erhält das rostrote „abgestützte f“ eine farblich passende Strebe, die es am Umkippen hindert, und einen türkisblauen massiven Sockel mit drei grünen Punkten. Das „palagonische t“ kommt in sattem Rot daher und balanciert seinen Hahnenkamm auf einem wackeligen Turm aus roten Querbalken.
Josua Reichert spielt mit den Buchstaben, fügt sie zu Luftschlangen zusammen, komponiert sie zu Maschinen und Landschaften. Selbst bezeichnet sich Reichert schlicht als Drucker. Er liebt das sinnliche Arbeiten an der Druckmaschine und das Zusammenspiel von Druckfarbe, Papier und solidem Handwerk. Die Ergebnisse sind grafische Meisterleistungen und meist nur in Kleinauflagen erhältlich.
Reichert, geboren 1937 in Stuttgart, machte seine Anfänge 1959/60 bei HAP Grieshaber in Karlsruhe. Sein Erfolg wurde früh erkannt: Schon 1962 zeigte die Kunsthalle in Baden-Baden eine Retrospektive seiner Arbeiten, später widmete ihm das Stedelijk Museum Amsterdam eine große Ausstellung.
Gleich zweimal stellte Reichert auf der documenta aus, insgesamt wurden seine Arbeiten weltweit in über 170 Einzelausstellungen präsentiert. Die in der Ausstellung ausgestellten Drucke können erworben werden, die Preise liegen zwischen 25 und 50 Euro und sind damit echte Schnäppchen. -us
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