Chiharu Shiota, Barabási Lab & Crypto Art
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 06.06.2021
„Normalerweise“ ist das Foyer des ZKM ein Ort der Begegnung und des Austauschs.
Doch seit Monaten herrscht hier vornehmlich Stille. Wo sich sonst Publikum, ZKM-Staff und KünstlerInnen begegnen, ragen hier nackte, weiße Bettgestelle gen Empore auf. Wie eine Himmelsleiter ragen die Krankenhaus-Bettgestelle, eng aneinander montiert, gen Himmel. Die japanische Künstlerin Chiharu Shiota versteht die Installation sowohl als Mahnmal für alle Opfer von Covid-19, als Denkmal für das Pflegepersonal, und nicht zuletzt als Zeichen der Hoffnung: Denn rote Farbe rinnt, in Plastikschläuche gefüllt, die Betten entlang. Ein Zeichen für das Leben. Shiota schafft es, schweren Themen eine Leichtigkeit zu verleihen und Angst durch Milde zu lindern.
Chiharu Shiota, bis 11.7., ZKM-Foyer, Karlsruhe
Alle zwei Jahre verdoppelt sich das Wissen der Welt. Damit wir uns nicht vollständig im Datendickicht verlieren, sind ordnende, strukturierende Methoden gefragt. Ansätze dafür finden sich in der Netzwerkwissenschaft. Albert-László Barabási ist einer ihrer Protagonisten und mit seinem Bildungsweg vom Bildhauer zum Physiker geradezu für eine Ausstellung prädestiniert. In den Barabási Labs wurde in den vergangenen 25 Jahren Pionierarbeit auf dem Gebiet der Datenvisualisierung betrieben. Komplexe Daten werden durch die Veranschaulichung in Knoten und Netzen, Parametern und Mustern fassbar. Datenvisualisierung macht verborgene Verbindungen und sich wiederholende Muster innerhalb von Natur, Gesellschaft, Sprache und Natur sichtbar. Die Ausstellung „Barabási Lab. Hidden Patterns“ gibt Einblicke in eine technisch, wissenschaftlich und vor allem auch ästhetisch ansprechende Welt. Zu sehen sind Prints, Skizzen, Videos, reale und visuelle Datenskulpturen.
Barabási Lab, bis 16.1.22, ZKM-Lichthof 1+2, Karlsruhe
Plötzlich sind NFTs „a thing“. NFT steht für Non-Fungible Token und bezeichnet einen digitalen Datenbaustein, der nicht repliziert werden kann – im Gegensatz etwa zum Bitcoin. NFTs sind also Unikate und holen etwas vom „alten“ Kunstmarkt in die digitale Welt. Plötzlich kann auch eine Pixelgrafik, ein Video, ein Musikstück – jedes erdenkliche File – durch künstliche Verknappung an Wert gewinnen und zum Sammlerobjekt werden. Das ist nicht unproblematisch und verändert die Ökonomie der digitalen Kunst. Für KünstlerInnen bietet es aber auch die Chance, für die Verbreitung ihrer datenbasierten Werke mit jedem Weiterverkauf bezahlt zu werden, Stichwort „Smart Contracts“. Das arrivierte Auktionshaus Christie’s verkaufte ein NFT des Künstlers Beeple Anfang des Jahres für 69,3 Millionen Dollar. „Lange“ vorher – bereits 2018 – erwarb das ZKM bereits einige NFT-basierte Kunstwerke. Das ZKM-Kryptolab präsentiert Teile dieser Sammlung auf dem Screen am ZKM-Kubus, u.a. von Bryan Brinkman, Aaron Penne und Snofro. Alles bestens von außen einsehbar und somit definitiv for free. -fd
Crypto Art, bis So, 6.6., tägl. 9-23 Uhr, ZKM-Kubus (Screen), Karlsruhe
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