Craggs „Second Nature“

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 12.04.2009

Als Vorlage dienten Relikte aus seiner Zeit als Labortechniker in der Chemie-Industrie.

Gefäße, Kolben, Mörser, Flaschen. Doch der 1949 in Liverpool geborene Bildhauer Tony Cragg bildet diese Gegenstände nicht einfach ab, er fächert sie auf, stülpt sie ineinander, versetzt sie in Schwingung und schafft Skulpturen, die von keiner Seite gleich aussehen.

Seine „early forms“ aus Bronze ähneln modernen Schneckenhäusern oder Muschelfächern; überzogen mit einem glatten einfarbigen Lack wölben sie sich stolz in leuchtenden Popfarben dem Betrachter entgegen. Dagegen wachsen die „Rational Beings“ in die Höhe, seltsam verdoppelt, verzerrte Figuren, bei denen man bröckelnde Gesteinsformationen, Stelen oder abstrahierte Körper assoziieren kann.

Viele sind aus Bronze, manche aus industriell verarbeitetem Holz (er will nicht mit „Baumleichen“ arbeiten). Egal welchem Material sich der in Düsseldorf lehrende Künstler annimmt, es entstehen kühne, elegante und verführerische Arbeiten. -ub

bis 3.5., Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
www.kunsthalle-karlsruhe.de

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