Das Damals im Heute

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 13.03.2022

Evelina Merová ist eines der Mädchen aus Zimmer 28 im Ghetto Theresienstadt, L410, denen der Künstler Viktor Naimark mit seiner Serie „Das Damals im Heute“ Tribut zollt.

Und sie ist Naimarks Mutter, überlebte Auschwitz und zog ihren Sohn und seine Geschwister in Leningrad auf. 1991 siedelte Viktor Naimark nach Deutschland über, wo er seitdem lebt und sich als Künstler etabliert hat. Zum „Festjahr 2021 – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat er die Werkserie „Das Damals im Heute“ kompiliert.

In Fotografien, Collagen und Papierinstallationen finden hier alttestamentarische Geschichten sowie mythologische Motive und Themen zu einer zeitgenössischen Bildsprache zusammen. Die Verwurzelung Naimarks in der jüdischen Kultur und Geschichte und die europäische Kunst und Kultur treten in eine gemeinsame künstlerische Sphäre ein, in der statt Klischees eine Transzendierung des Vordergründigen herrscht und Fragen gestellt werden. Fragen, die anhand des leider wieder aufflammenden Antisemitismus eine neue Dringlichkeit bekommen. -fd

So, 13.3.-10.4., Kunstraum Neureut, Karlsruhe

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