Demmer-Winterausstellung

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 31.01.2025

Albert Hennig

Die Ausstellung mit Lieblingsstücken des Galeristen Axel Demmer ist bis in den Januar verlängert.

Originale von Küchenmeister, Herbert Kitzel oder Ida Kerkovius hängen neben Werken, die weniger bekannt sind – die Biografien ihrer Urheber spiegeln die politischen Umwälzungen des vergangenen Jh. wider. Neben der feinen Zeichnung von Erich Borchert, der nach seinem Bauhausstudium zum Aufbau des Landes in die Sowjetunion ging und 1944 in einem Gulag in Kasachstan starb, hängt eine Arbeit von Albert Hennig.

Ebenso 1907 geboren, studierte er etwas später am Bauhaus vor allem Fotografie und war in der Leipziger Arbeiterfotografenbewegung aktiv. Von den Nazis wurde er als Bauarbeiter dienstverpflichtet. Nach dem Krieg ging er in die DDR, war von 1948 bis ’51 Sekretär des Kulturbunds Zwickau und arbeitete als Maler und Zeichner. Nach Differenzen mit der DDR-Kulturpolitik arbeitete er von 1952 bis ’72 notgedrungen als Betonbauer. So entstand das Hennig-Format.

Um in den Pausen auf den Baustellen etwas malen zu können, hatte er immer kleinformatiges Papier und sonstiges Malgerät dabei. Nach seiner Pensionierung machte Hennig tatsächlich noch eine späte Karriere mit vielen Ausstellungen. In der Galerie hängen 30 weitere kleine Arbeiten des Künstlers der „verschollenen Generation“. -sb

bis 31.1., Café Segafredo (Ecke Erbprinzen-/Bürgerstr.) & Galerie Demmer, Herrenstr. 50, Karlsruhe

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 9 und 6.

WEITERE KUNST & DESIGN-ARTIKEL