Die Armen

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 15.03.2008

Die radikale Verdichtung in seinen Momentaufnahmen beschreibt der Fotograf Martin Eder als "gläserne Scharfkantigkeit, die das Bild auf das Wesentliche reduziert".

Die Inszenierung der Körper, vor einem schwarzen Prospekt ins Licht gehoben, zeigt gleichermaßen eine Bedrohung wie auch die Stärke seiner Protagonistinnen. Die ästhetischen, großformatigen Werke stellen die Frage nach Sehnsucht und Schönheit. Durch eine reduzierte Farblichkeit und die Loslösung des Hintergrunds verschwimmt die Trennlinie zwischen Portrait und Akt.

Der Betrachter rutscht förmlich ins Bild hinein und spürt die manieristische Überhöhung der Figur, die durchaus auch ihre Ängste preisgibt. Eders Bilder bewegen sich so auf dem schmalen Grat zwischen Verführung und Obsession.


Martin Eder Fotografie: Die Armen, 15.3.-12.5., Eröffnung: Fr, 14.3., 18 Uhr, Kunsthalle Mannheim
www.kunsthalle-mannheim.com

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