Die ferne Insel

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 12.03.2013

„Das Drama beginnt wenn die Figur in die Landschaft tritt.“

Sagt Florian Köhler über seine eigenen Arbeiten. Denn sie muss sich gegen den Raum behaupten und wird dadurch verändert. Fast schon im Überfluss sind Figur, Farbe, Schwung und Dynamik auf seinen Bildern zu finden. Es ist gemalter Protest gegen den Konsens, gegen Beliebigkeit – da hat sich Köhler das Aufständische aus den Münchner Jahren, wo er zu den Künstlergruppen „Wir“ und „Geflecht“ gehörte, erhalten.

„Die ferne Insel“ lautet nun der Titel seiner neuen Ausstellung. In der Reihe „Profile in der Kunst am Oberrhein“ werden erstmals zwei Fotografen präsentiert: Ralf Cohen und Simone Demandt sind aber keine „typischen“ Fotografen. Im Vordergrund steht vielmehr das Konzept – was zu extrem unterschiedlichen Bildern führt. Cohens Verfremdungen bewirken, dass die Fotos eine malerische Qualität gewinnen; sie zwingen zu einem neuen Sehen.

In ihren Serien blickt Demandt quasi hinter die Kulissen: Ob Forschungslabore bei Nacht oder Garagen, es sind Bereiche, die – ohne Menschen, ohne Autos – nicht die ihnen eigentlich zugedachte Funktion erfüllen und uns gerade deshalb zum Entdecken verleiten. -ChG

Köhler: bis 21.4., Cohen/Demandt: Eröffnung: Di, 12.3., 18.30 Uhr, 13.3.-14.7., Museum für Aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle, Durbach

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