Egocinema

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.05.2012

„Egocinema“ ist der Titel eines unlängst entstandenen Gemäldes des Karlsruher Akademie-Professors Gustav Kluge, der gleichzeitig einer ganzen Ausstellung ihren Namen gibt.

Denn das Gemälde steht prototypisch für die Konstruktion und Dekonstruktion des Ichs, scheint aber zugleich auch eine Hommage an Karlsruhes legendäres Kino Schauburg zu sein. Kluges Arbeiten drehen sich um die menschliche Figur in ihrer Körperlichkeit, die er ihr (und uns) in seinen Gemälden drastisch mit all ihren Schmerzen, Ängsten und Bedrohungen vorführt.

Es sind Portraits von Künstlerfreunden, dem Kunstmarkt-Geschehen entlehnte Situationen und „Promis“ in schmerzhafter Verfremdung; er entführt uns in Milieus, die befremdlich wirken, und zeigt uns damit auch die Abgründe des Menschlichen. Nun sind über 130 Kunstwerke von den 1980er Jahren bis heute vereint und legen ein umfangreiches Zeugnis seines künstlerischen Schaffens ab, das immer auch ein Reiben an der Geschichte der gegenständlichen Malerei (bei Kluge jenseits der Leipziger Schule) ist. -ChG

bis 28.5., Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen

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