Erneuerer und Zerstörer

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 30.01.2009

Picasso und die großen Meister im Grand Palais.

Nur drei Stunden trennen uns von Paris. Seit der TGV fährt, lohnt sich sogar ein Tagesausflug in die französische Hauptstadt, wo derzeit eine außerordentliche Kunstausstellung für Andrang sorgt. Er hat sie wieder und wieder betrachtet, geradezu verschlungen hat Picasso die alten Meister, zuerst im Prado: El Greco, Vélazquez, Goya, später im Pariser Louvre: Delacroix, Manet, Courbet, Cézanne, Van Gogh.

Von „Kannibalismus“ soll er gesprochen haben, 27 Varianten von Manets „Déjeuner sur l’herbe“ hat Picasso gefertigt. Seinen Vélazquez kannte er so gut, dass er alle Details im Kopf hatte. Er benutzte die Sujets und kreierte seine eigene Fassung, kopierte, erneuerte, zerstörte, verfremdete und wurde zum Inbegriff der Moderne.

Die Ausstellung zeigt, wie Picasso aus der intimen Kenntnis seiner Vorgänger schöpfte und in seinen Werken eine Art permanenten Dialog, ein augenzwinkerndes Duzen unter Genies mit ihnen pflegte.

Seine Arbeiten werden in Beziehung gesetzt zu den Werken seiner Zeitgenossen und Vorläufer: 210 Werke aus bedeutenden Sammlungen sind zu sehen. Weitere Kulturinfos (und jede Menge nützliche Tipps zu Unterkunft etc. gibt's online. -ub


„Picasso et les maîtres“, Galeries nationales du Grand Palais, Paris, bis 2.2.09. Geöffnet tgl. 10-22 Uhr, Do bis 20 Uhr. Außer in den Ferien ist dienstags geschlossen
www.neues-paris-idf.com
www.rmn.fr

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