Extra schön

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 15.09.2008

Lange Zeit stand Sibylla Augusta im Schatten ihres Mannes, des glorreichen Türkenlouis.

Doch jetzt rückt die diplomatische Regentin, neunfache Mutter und kenntnisreiche Kunstsammlerin selbst ins Rampenlicht: Die Ausstellung „Extra schön. Markgräfin Sibylla Augusta und ihre Residenz“ im Rastatter Schloss zeigt anläss­lich des 275. Todestages dieser außergewöhnlichen Frau bezaubernde Objekte, mit denen sie ihre Schlossräume sowie die Kirche ausstattete.

Die Exponate stammen u.a. aus München und Florenz, aus dem Kloster Lichtenthal und der Schönbornsammlung. Lebensgroße schwarze Silhouetten, ein Schattenriss der Landesmutter, weisen den Besuchern den Weg. Sibylla Augusta kam aus einer reichen Residenz in das kriegsversehrte Rastatt, das unter ihrer Leitung recht bald prosperierte. Welch wunderbare Schätze sie sammelte, ist hier zu sehen. Sie hatte eine Vorliebe für aufwändig gestickte Textilien und kostbare Steine.

Zauberhafte Tischplatten mit Blumen-, Tier- und Landschaftsmotiven sowie eine reich verzierte Andachtstafel sind zu bewundern. Es wird vermutet, dass die Markgräfin einige Arbeiten ihren Wünschen gemäß anfertigen ließ. Einzigartige Reliquien wie ein grazil gearbeitetes Kästchen mit Lapislazuli, Bergkristall und Elfenbeinfiguren belegen ihren exquisiten Geschmack. -ub

bis 21.9., Barockresidenz Rastatt im Schloss
www.schloss-rastatt.de

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