Galerie Demmer: Winterausstellung

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 30.11.2024

Erich Borchert

Neue Hängung, dieselbe Künstlerauswahl.

Aus der Sommerausstellung wird eine des Winters. Neben den prominenteren Werken von Lothar Quinte, Küchenmeister oder Lüpertz gibt es viele stillere Arbeiten, die es lohnen, mit Muße betrachtet werden. Also beim Kaffee öfter mal den Platz wechseln. Neben dem stillen Mädchen von Ida Kerkovius und dem Nachkriegsbild von Hans Haueisen, die vergangene INKA-Ausgabe im Fokus waren, ist es diesmal eine kleine Arbeit direkt am Eingang: klare, geometrische Formen, sanft aquarellierte Farbflächen – die Zeichnung von Erich Borchert ist ein konstruktivistischer Entwurf für ein großes Wandgemälde, wie es damals dem sowjetischen Zeitgeist entsprach.

Und erzählt von seinem Schicksal. Der 1907 in Erfurt geborene Bauhausschüler zieht ’30 nach Moskau, um sich dort am Aufbau des Landes zu beteiligen und arbeitet als Fassaden- und Innenraumgestalter. Im Vergleich zu vielen anderen bleibt Borchert, und wird im Krieg der Spionage bezichtigt. Er stirbt ’44 in einem Gulag in Kasachstan; wenige seiner Arbeiten sind erhalten.

In der Galerie Demmer sind weiterhin Aquarelle von Emil Wachter zu sehen. -sb

bis 30.11., Café Segafredo (Ecke Erbprinzen-/Bürgerstr.) & Galerie Demmer, Herrenstr. 50, Karlsruhe

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