Geheime Pfade

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 25.10.2008

Eine Straßenbahn umgeben von Meereswogen, ein Truck inmitten einer dürren Wüstenlandschaft, eine Eisenbahn im Nirwana.

Joachim Lehrer malt den technischen Verfall in eine unbehauste Landschaft. Stolz steht das alte Dampfross da und erzählt von vergangenen Zeiten. Bewegt vom Sturm thront ein Flügel auf einer Mini-Insel, umspült von wilder See. Lehrers Realismus lebt von intensiven Farben, von romantisch verwunschenen, beinahe visionären Idyllen, er schafft die „schöne neue Welt“, baut filigrane Luftschlösser vor dem Nichts auf.

In vielen kleinen Arbeitsschritten vollendet der 1954 in Reutlingen geborene, studierte Elektrotechniker und Germanist seine Gemälde. Von der Ferne in die Nähe tastend bekommt das Bild Tiefe, Körper und Farbe; in Harz und Leinöl gebettet, spielen die Pigmente ihre kristalline Eigenschaft von deckend bis transparent aus. Joachim Lehrer lebt in Tübingen, seine Gemälde sind bis 15.11. in der Galerie 10 zu sehen. -ub

Eröffnung: 25.10., 19 Uhr, Marienstr. 10
www.galerie10.de

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