Hängung #20

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 14.02.2019

Polynesien und Melanesien waren lange Zeit Sehnsuchtsorte für viele Maler wie Paul Gauguin, die hier ihr persönliches Paradies fanden, neue Motive, anderes Licht.

In den 80er Jahren fingen Künstler mit indigenen Wurzeln an, sich mit der pazifischen Geschichte und Kultur in ihren eigenen Werke auseinanderzusetzen. Der Neuseeländer Darryn George (geb. 1970) gehört zum Maori-Stamm der Napuhi und führt seit 2003 abstrakten Malerei und bildnerische und sprachliche Elemente der Maori-Kultur konzeptuell zusammen. John Pule (geb. 1962) ist auf der polynesischen Insel Niue geboren und kam als Kind mit seinen Eltern nach Neuseeland. Als Schriftsteller und bildender Künstler reflektiert er seine Erfahrungen von Migration und Fremdheit und setzt sich intensiv mit den traditionellen Rindenbaststoffen auseinander.

Gezeigt werden auch Werke aus Polynesien und Melanesien: rund 30 bedruckte und bemalte Rindenstoffe, sogenannte Tapa aus Samoa und Tonga, den Wallis and Futuna Islands, Niue und den Fiji-Inseln. Bis heute kommen tonganische Frauen zusammen, um eindrucksvolle Tapa-Stoffe für den eigenen Gebrauch oder besondere Ereignisse wie Todesfälle und Hochzeiten herzustellen. Tapa-Bahnen von bis zu 100 Metern Länge entstehen, oft in dunklen Tönen und mit Kokosöl zum Glänzen gebracht. Schon früh wurden auch Namen und zeitgenössische Motive wie Flugzeuge oder die Königskrone in die traditionellen Muster eingebunden. -gepa

bis 10.6., Kunstwerk Sammlung Klein, Eberdingen-Nussdorf

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