Hans Purrmann
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 09.02.2020
Sie springen ins Auge, leuchten geradezu.
Die Bilder von Hans Purrmann bestechen durch ihre Farbgebung, Intensität und Kontrastreichtum. Purrmann gilt als ein moderner Kolorist, als Vertreter einer epochenübergreifenden Ästhetik, die die Wirkung der Farbe gegenüber der Form in der bildenden Kunst vorzieht. Auch wenn er bereits zu Lebzeiten zu Bekanntheit gelangte, ist Purrmanns Werk in der Kunstgeschichte noch nicht wasserdicht verortet. Gerade in jüngster Zeit erfährt er eine verstärkte Rezeption.
Der gebürtige Speyerer studierte von 1895 bis ’97 an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe, ehe eine Odyssee durch Europa begann: München, Paris, Berlin, Florenz und das Tessin gehörten zu seinen Wohnsitzen. Nicht immer war er lange willkommen. In Frankreich ab 1914 nicht mehr, in Deutschland wurden seine Werke in der Nazi-Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Während des Zweiten Weltkriegs errichtete Purrmann in der Florenzer Villa Romana einen Treffpunkt für deutsche Exil-Künstler, bis auch dieser Ort nach Mussolinis Sturz und dem Einmarsch der Deutschen nicht mehr sicher war.
In schweizerischen Montagnola schließlich schloss er Freundschaft zu Hermann Hesse. Als überzeugter Europäer ist der Kunstmigrant Purrmann, der nebenbei auch regelmäßig Texte publizierte, heute erst recht von Interesse. In seinen Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen verdichtete Hans Purrmann Muster aus der Natur und überführt sie in eine sinnliche, farbmächtige und zugleich ausbalancierte visuelle Ausdrucksform. Insbesondere Landschaftsbilder, oft italienische Motive, finden sich in seinem figürlichen Oeuvre.
Purrmann gilt als einer der ersten postmodernen Künstler, die sich abseits von inhaltlichen Fragen auf „reine Malerei“ fokussierten. Die Heilbronner Ausstellung zeigt rund 65 seiner insgesamt weit über 1.000 Malereien und enthält viele Leihgaben von Lebensstationen des Künstlers wie aus München, Speyer oder der Bodenseeregion. -fd
bis 9.2., Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn
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