Heilende Kunst. Wege zu einem besseren Leben

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.06.2024

Emma Kunz, Werk.-Nr. 152, o. D., 94 x 94 cm, Emma Kunz Stiftung

Raus aufs Land, Ruhe im Kopf, der Hände Arbeit schätzen und von der Erde leben – mit Rohkost, Luft- und Sonnenbädern, Sport, Tanz, Spiritualität und der Kunst wurde Anfang des 20 Jh. die Basis für viele Alternativbewegungen gelegt, die heute ganz selbstverständlich zum Zeitgeist gehören.

Die Suche nach einem besseren, heilsamen Leben fern der stinkenden Großstädte ließ viele Künstler Gemeinschaften gründen, wie die Grötzinger Malerkolonie, die Kolonie Worpswede oder das bekannte Sanatorium Monte Veritá in Ascona, eines der wichtigsten künstlerischen Treffpunkte vor dem Ersten Weltkrieg.

In der Ausstellung „Heilende Kunst. Wege zu einem besseren Leben“ wird von den „Propheten-Künstlern“ wie Karl Wilhelm Diefenbach über Fotografien des Ausdruckstanzes, der Eurythmie, Werke aus der Prinzhorn-Sammlung, von Frida Kahlo bis Emma Kunz und Joseph Beuys ein großer Bogen gespannt, der das Potenzial der Kunst als Ausdruck einer nach Heilung strebenden Lebensgestaltung ins Licht rückt. An der Schnittstelle zum Unbewussten kann das künstlerische Handeln etwas zum Vorschein bringen, was zuvor nicht zugänglich war und es in Bewegung bringen – Bewältigungsstrategie, Zufluchtsort, Kommunikationsweg und kulturelle Reflexion in einem.

Parallel zum Katalog, der das interdisziplinäre Thema aus Sicht von Experten der Kunstgeschichte, Kunsttherapie, Psychologie und Lebensreformbewegungen beleuchtet, stellt eine Kunsttherapeutin der Ausstellung ein umfassendes museumspädagogisches Programm zur Seite. -sb

bis 12.1., Museum LA8, Baden-Baden

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