Heinz Mack

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.02.2024

Space Corner, 4 Phasen, 2004, Idee 1980-1992, 2023, Foto: Felix Grünschloß

„Ruhe der Unruhe.“

Die Lichthöfe sind ungewohnt still und weit, trotz all der sich drehenden und flimmernden Objekte, die Lichtfäden bis in die Verstrebungen in der Höhe schicken. Pulsierende Gewebe aus Hell und Dunkel erinnern an die vagen Schemen von Ultraschallbildern. Die aus zehn Kapiteln bestehende Einzelausstellung im ZKM führt durch das lichtkinetische Werk des Künstlers Heinz Mack.

Die Verbindung von Natur, Mensch und Technik bereits in den 1950ern suchend, war es das Licht in seiner Immaterialität, das ihn am meisten interessierte. Dabei ist Mack dem Physischen in seiner Materialität stark zugewandt. Flimmernde Kästen, kleine Motoren, Acrylglas: Die neuen industriellen Materialien entwickelt er zu „Licht-Dynamos“, ca. ein mal ein Meter groß, die eine fast meditative Wirkung haben. Ein weiterer Tipp: Der Filmraum gleich links nach dem Eingang gibt einen vielseitigen und intimen Blick in das Arbeiten und Denken des Künstlers, der neben Kunst auch Philosophie studierte.

Auf der Suche nach dem puren Erleben von Licht und Raum zog es Mack früh in die Wüste. Sein großes Sahara-Projekt „Jardin Artificiel“ ist eine vibrierende Erscheinung aus skulpturalen Objekten und Spiegelkonstruktionen inmitten des großen „Nicht-Ortes“. Ende der 50er konzipiert, ist es nicht nur ein Pionierwerk europäischer Land-Art, sondern auch eine Vision der heutigen Nutzung von Licht, welches eingefangen, reflektiert und gespeichert wird. In Korrespondenz mit „Mack im ZKM“ wird im Foyer des EnBW-Konzernsitzes dieses umfangreiche Projekt mittels Fotografie, Objekt und Collage erlebbar gemacht. -sb

Mack im ZKM: bis 7.4., ZKM-Lichthof 8+9; Jardin Artificiel: bis 21.4., Mi-Fr 10-18 Uhr, Sa+So 11-18 Uhr, EnBW, Durlacher Allee 93, Karlsruhe

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